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Story des Monats
Big Data und die Stromrechnung

Mit geschickter Kühlungstechnik, einem neuen Labor und viel Erfahrungsaustausch ist es Jesko Jacobs beim IT-Systemintegrator arvato Systems gelungen, den Energieverbrauch von rund 7.000 Servern drastisch zu reduzieren.
IT-Profi Jacobs übernahm 2009 bei der Bertelsmann-Tochter die Verantwortung für die Infrastruktur und Gebäudetechnik der Rechenzentren bei einem der größten deutschen IT-Systemintegratoren. Als er die erste Stromrechnung bekam, staunte er nicht schlecht. Klar war: Ohne Strom geht bei den rund 7.000 Servern, die arvato Systems allein am Standort Gütersloh betreibt, gar nichts.
Neben dem Strom, der für den Betrieb der Rechner selbst verbraucht wird, ist die Kühlung der größte Energieverbraucher in einem Rechenzentrum. Schon lange stellt man daher die Racks, die die Server tragen, Rücken an Rücken, während die Kühlluft an der Vorderseite zugeführt wird. In Gütersloh geht arvato Systems einen Schritt weiter: Die einzelnen Serverreihen sind komplett „eingehaust“, jeder Gang wird durch eine eigene Tür betreten. Es wird konsequent verhindert, dass sich kalte und warme Luft vermischen.
Jacobs richtete außerdem ein Labor in einem der drei Rechenzentren am Standort Gütersloh ein. Dabei handelt es sich um einen abgegrenzten Serverraum, in dem neue Technologien zunächst erprobt werden können. „Das war extrem wichtig, um herauszufinden, wie viel Strom wir mit einzelnen Maßnahmen wirklich sparen“, berichtet Jacobs, der so Neuinvestitionen mit realen Messwerten beantragen konnte.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der Austausch unter Unternehmensvertretern in Netzwerken. „Wir sind aktives Mitglied im Netzwerk-Managementsystem LEEN (Local Energy Efficiency Networks), das vom Fraunhofer Institut ins Leben gerufen wurde“, so Jacobs. „Der Erfahrungsaustausch zwischen den Energieverantwortlichen ist für uns besonders wichtig.“
Jacobs lernte jedoch nicht nur aus den Erfolgen anderer, sondern setzte konsequent alle „Einsparhebel“ in Bewegung, die sich finden ließen. 2015 meldete arvato Systems eine Einsparung von zwei Millionen Kilowattstunden, das entspricht 1.220 Tonnen Kohlendioxid.
Ihre Ansprechpartnerin:
Karen Baumgarten
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