auf den Punkt.
Nr. 7 2018
Editorial
Energiewende und zukunftssicheres Wohnen gehen Hand in Hand

Leistungsfähige Stromnetze sind Voraussetzung für das weitere Gelingen der Energiewende. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei 65 Prozent liegen. Die bestehende Infrastruktur kommt jedoch schon heute an ihre Grenzen. Mit dem „Aktionsplan Stromnetze“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie geht man einen Schritt in die richtige Richtung – die optimierte Nutzung der Bestandsnetze ist ein wichtiger Baustein.

Wenn sich jedoch morgen Bund, Länder und Netzbetreiber im Wirtschaftsministerium zum Netzgipfel treffen, sollte es mit Blick auf die Energie- und Verkehrswende auch darum gehen, durch Regulierung Anreize zu setzen, um die Chancen der Digitalisierung zum Aufbau einer modernen und zukunftsfähigen elektrischen Infrastruktur zu nutzen. Darüber hinaus gilt es, neben den Übertragungs- auch die Verteilnetze einzubeziehen. Gerade bei künftiger dezentraler Energieerzeugung ist deren Rolle nicht zu unterschätzen.

Neben der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende ist bezahlbares Wohnen eine weitere gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Mit mehr Neubauten und mehr Wohneigentum will man auf den angespannten Wohnungsmarkt und die daraus resultierenden sozialen Fragen reagieren. Gleichwohl darf die berechtigte Forderung nach bezahlbarem Bauen und Wohnen aus unserer Sicht nicht dazu führen, dass die Errichtung moderner Gebäude verhindert wird. Kurzum: Die Neubauten von heute dürfen nicht zum Sanierungsfall von morgen werden. Der für 21. September geplante Wohngipfel der Bundesregierung sollte daher nicht nur zum Ziel haben, die Baukosten zu senken, sondern auch die energie- und klimapolitischen sowie demografischen Entwicklungen berücksichtigen. Millionen Bestandsgebäude sind elektrotechnisch überaltert und somit für modernes Wohnen und intelligente Energienutzung kaum geeignet.

Zukunftsweisende Gebäude mit smarter, vernetzter Gebäudetechnik sind energetisch hochwertig, energieintelligent und unterstützen ein eigenständiges Leben auch im Alter – damit tragen sie zur Lösung der drängendsten Probleme bei: die Energiewende realisieren und dem demografischen Wandel begegnen. Die Grundlagen dafür müssen heute gelegt werden.

Ihre Anke Hüneburg
Bereichsleiterin Energie und Gebäude im ZVEI
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Schlaglicht
Türkei

Die Türkei zählt zu den 20 größten Volkswirtschaften der Welt. Mit mehr als 80 Millionen Einwohnern ist die Größe der Bevölkerung vergleichbar mit der Deutschlands. Das Sozialprodukt des Landes ist nicht ganz so hoch wie das der Niederlande. In den vergangenen zehn Jahren ist die türkische Wirtschaft real um stattliche viereinhalb Prozent pro Jahr gewachsen. Der siebeneinhalb-prozentige Anstieg des Sozialprodukts 2017 war der höchste unter allen nennenswerten Ländern weltweit.

Die deutsche Elektroindustrie hat im letzten Jahr Exporte im Wert von 3,2 Milliarden Euro in die Türkei geliefert und damit gut acht Prozent des dortigen Elektromarkts bedient. Im Abnehmer-Ranking unserer Branche findet sich das Land an Position 17. Seit 2002 haben sich die Branchenausfuhren in die Türkei fast verdreifacht. Gerade auch als ausländischer Investitionsstandort ist das Land von Bedeutung. Der Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie vor Ort belief sich zuletzt auf 1,3 Milliarden Euro. Das ist Rang neun unter allen Auslandsstandorten.

Aktuell steckt die Türkei in einer akuten Vertrauens- und Währungskrise. Anleger flüchten aus der Lira. Mussten vor etwa fünf Jahren nur rund zwei Lira für einen Dollar gezahlt werden, waren es zwischenzeitlich schon sieben. Die Inflation im Land ist hoch. Im August lag sie bei 18 Prozent. Chronisch hoch ist auch das Leistungsbilanzdefizit der Türkei. 2017 betrug es fünfeinhalb Prozent vom BIP. Die korrespondierenden Schulden im Ausland – vor allem von Banken und Unternehmen – wurden vielfach in Auslandswährung aufgenommen. Der massive Verfall der türkischen Lira erschwert deren Bedienung erheblich. Für zehnjährige türkische Staatsanleihen müssen mittlerweile weit mehr als 20 Prozent an Zinsen gezahlt werden. Das belastet den Haushalt, der ohnehin defizitär ist.

Ist ein Land mit einer Währungskrise konfrontiert, steht es – was seine wirtschaftspolitischen Handlungsoptionen anbelangt – vor einem Dilemma: Lässt man die Abwertung geschehen, heizen steigende Importpreise die Inflation (und ihre schädlichen Auswirkungen auf Verteilung und Wachstum) weiter an. Stemmt man sich dagegen, erfordert dies den Verkauf von Devisenreserven, die allerdings endlich sind, oder eine Erhöhung der Zinsen, die eine Rezession auslösen kann.

Im Fall der Türkei sind sich die Beobachter recht einig. Was es braucht, um die Krise halbwegs einzudämmen, sind deutliche Zinsanhebungen – um die Lira wieder attraktiver zu machen – sowie einen Hilfskredit vom IWF. Erstere hat die türkische Notenbank Mitte September endlich geliefert. IWF-Hilfen würden das Vertrauen der Investoren stärken, weil sie regelmäßig an wirtschaftspolitische Reformen geknüpft werden. Präsident Erdogan lehnt IWF-Kredite allerdings ab (höhere Zinsen übrigens auch).

Schwelt die Krise weiter, stellt sich die Frage nach den Auswirkungen über das Land hinaus. Effekte können über den Handels- und den Finanzkanal transportiert werden. Zum Ersten: Fällt die Türkei in eine Rezession, kann sie weniger importieren und damit Handelspartner weniger exportieren. Zum Zweiten: Vor allem südeuropäische Banken sind in der Türkei engagiert. Sie könnten Probleme bekommen, wenn sie Kredite abschreiben müssen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass andere Schwellenländer in den Sog der Krise geraten, indem internationale Investoren sie in Sippenhaft nehmen. Wie eigentlich immer droht über den Finanzkanal vergleichsweise mehr Ungemach als über den Handelskanal. Gleichwohl ist Panikmache nicht angezeigt. Denn einerseits ist das globale Gewicht der Türkei einfach zu gering und andererseits ihre Krise zu hausgemacht.

Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Gontermann
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Meinung
Sind wir auf dem richtigen Weg?

Voller Spannung und Zuversicht schaut die Energiebranche auf den 20. September diesen Jahres. An diesem Tag hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) in Berlin einen Netzgipfel anberaumt. Dass er das Thema zur Chefsache erklärt, zeigt, wie wichtig ihm die Energiewende ist.

Nun liegen auf dem Weg zur Wende einige Steine, die schwer aus dem Weg zu räumen sind, und der vorgelegte Aktionsplan zeigt wenig Neues. Die im Norden Deutschlands entstehenden erneuerbaren Energien sollen über stärkere Trassen in den Süden transportiert und die Planverfahren beschleunigt werden. Soweit so gut.

Was fehlt, ist jedoch leider noch immer der Diskurs über Intelligenz im Bereich der Mittel- und Niederspannungsnetze. Der Großteil der EEG-Anlagen in Deutschland speist jedoch in genau diese Netzebenen ein. Das nicht minder populäre Thema Elektromobilität hat hier ebenfalls seine stärkste Auswirkung. Um also zukunftsfähig zu sein, sind – parallel zum Ausbau der Hochspannungstrassen – erhebliche Investitionen in die Intelligenz der Verteilnetze nötig.

Für den Erfolg der Energiewende brauchen wir deutlich mehr intelligente Sensorik im Verteilnetz. Konventionelle Systeme reichen längst nicht mehr aus, um entstehende Daten nützlich und sinnvoll verarbeiten zu können. Andererseits gibt es am Markt bereits etablierte Lösungen, die auf Grundlage dieser Daten massive Effizienzgewinne in nicht werttreibenden Dienstleistungen (z.B. Planung) ermöglichen und mit deutlich mehr Transparenz und Steuerbarkeit zu einem kostenoptimierten Verteilnetz beitragen. Eine bessere Verarbeitung bereits vorhandener Informationen führt zu Kosteneinsparung, Risikoreduktion und öffnet neue Wege der Systemführung.

Leider haben die Verteilnetzbetreiber bis heute kaum eine Möglichkeit, diese Investitionen wirtschaftlich darzustellen. Dazu fehlt ein entscheidender Baustein in den Regularien der Bundesnetzagentur. Auf dem Weg zum Gelingen der Energiewende liegen also vor allem Steine politischer Natur. Hoffen wir, dass dieser Gipfel dazu dient, einige aus dem Weg zu räumen.

Dr. Jonas Danzeisen
Stellvertretender Vorsitzender im Vorstand des ZVEI-Fachverbands Energietechnik
Geschäftsführer, Venios GmbH
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Wieso wir jetzt die richtigen Standards aufbauen müssen

Die Zukunft ist immer das, was wir draus machen – diese Wahrheit erweist sich momentan gerade einmal wieder im Bausegment. Denn mit unseren Planungs- und Bauvorgaben von heute setzen wir jetzt die Standards von morgen und definieren, wie effizient, komfortabel, nachhaltig und lebenswert unser Immobilienbestand von morgen sein wird. Bedenkt man, dass die meisten Gebäude Jahrzehnte, mitunter sogar Jahrhunderte in Gebrauch sein werden, erkennt man leicht die Tragweite der vor uns liegenden Aufgabe. Zukunftssicheres Bauen braucht ein zukunftssicheres Fundament.

Das ist die unbequeme Wahrheit. Die erfreulichen Botschaften lauten: Die Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen müssen, werden sich über Generationen hinweg ökonomisch, ökologisch und durch ein Mehr an Lebensqualität auszahlen. Sie sind zudem häufig überraschend einfach und lassen sich hervorragend mit der Forderung nach bezahlbarem Wohnraum vereinbaren.

Worum geht es konkret? Erstens: Eine energieeffiziente Bauweise. Zweitens: Intelligente Gebäudetechnik für ältere und pflegebedürftige Menschen. Drittens: Vernetzung und Energieintelligenz, damit Gebäude künftig nicht nur Energie verbrauchen, sondern sie selbst erzeugen, umwandeln und hausintern intelligent verteilen können – zum Beispiel an den Energiespeicher im Keller oder die E-Ladestation am Stellplatz. Viertens: Infrastruktur für Gebäudetechnologien von denen wir heute noch gar nicht ahnen, dass es sie morgen geben wird.

Dabei geht es keineswegs darum, Bauherren und Nutzern bestimmte Technologien vorzuschreiben. Jeder soll selbst entscheiden können, welche Systeme und Technologien er nutzt. Damit er es aber überhaupt ohne unzumutbaren Kosten- und Arbeitsaufwand tun kann, müssen wir heute Weitblick beweisen und konsequent die erwähnten Voraussetzungen schaffen. Die Zukunft ist jetzt.

Johannes Hauck
Vorsitzender ZVEI-Lenkungskreis Smart Home and Building
Director New Business & Regulatory Environment, Hager Group
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ZVEI aktiv
Künstliche Intelligenz für intelligentere Gebäude

Das Smart Home, wie wir es heute verstehen, ist mit Sensoren und Aktoren ausgestattet, die Steuerungsabläufe im Gebäude automatisiert ausführen können. Das Smart Home von morgen wird durch die umfassende Vernetzung, Selbstlernfunktionen und die Einführung von weiteren Technologien aus der künstlichen Intelligenz (KI) deutlich intelligenter sein, sich dynamischer an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen, sehr viel mehr individuelle Komfort- und Assistenzfunktionen für ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Wohnumfeld bieten sowie wichtige Beiträge zu mehr Energieeffizienz leisten. Besondere Effizienzpotenziale sind durch die selbstlernende und dynamischere Steuerung des Zusammenspiels von Smart Homes und Smart Grid zu erwarten.

Wesentliche Voraussetzungen für diese Zukunftsvision sind eine hochgradig interoperable Sensorik/Aktorik, innovative Sensoren, die semantische Beschreibung von Komponenten und Daten sowie darauf basierende, intelligente Steuerungsfähigkeiten. Das Smart Home wird sich selbsttätig und vorausschauend an die Bedürfnisse der Bewohner und der Umgebung anpassen können und zunehmend autonom handeln. Es wird zugleich ein wesentlicher Teil einer umfassend digitalisierten Umgebung, wie z.B. einer Smart City und smarten Energienetzen, sein.

Die Elektroindustrie ist als Anbieter von Geräten, Sensoren und Services eine Schlüsselindustrie in dieser Zukunftsvision. Die Weichen für eine, an die Bedürfnisse der Elektroindustrie angepasste Weiterentwicklung von Verfahren der künstlichen Intelligenz müssen jetzt gestellt werden. Es erscheint notwendig, sich verstärkt in dieses Zukunftsthema einzubringen und Kompetenzen aufzubauen. Der ZVEI wird zwischen den Bereichen Smart Home, Smart Grid, Smart Mobility und Smart City moderieren und sich für Kompetenzaufbau, Standards, technische Plattformen und Interoperabilität stark machen. Hierzu sucht der Verband die enge Zusammenarbeit mit Experten aus den Unternehmen, den Serviceanbietern und der Forschung. Der Arbeitskreis Semantische Interoperabilität im ZVEI erarbeitet beispielsweise im Verbund mit den Mitgliedsunternehmen sowie wissenschaftlichen Partnern Konzepte für die langfristige semantische Beschreibung von Gebäudeautomationen und legt damit wichtige Grundlagen für eine semantische Interoperabilität und den Einsatz von KI im Smart-Home-Umfeld.

Ihre Ansprechpartnerin:
Anke Hüneburg

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Cybersicherheit im Smart Home und Building

Aus Sicht der ZVEI-Herstellerunternehmen gilt ein weiterer Grundsatz: Cybersicherheit wird zu einem selbstverständlichen Bestandteil der System- und Produktqualität im vernetzten Gebäude. Ohne sie lässt sich die Vernetzung nicht gestalten oder Akzeptanz beim Kunden sichern. Um diesen Anspruch mit Leben zu füllen, hat sich im ZVEI eine Gruppe von Herstellern formiert, die ein Whitepaper zur Cybersicherheit im vernetzten Gebäude erstellt. Das Whitepaper wird erstmals risikobasierte, abgestufte Ansätze skizzieren, um Cybersicherheit in Produkten, Anwendungen und Prozessen umzusetzen. Ein Mehrwert wird sein, dass Cybersicherheit vollständig entlang des Lebenszyklus betrachtet wird. So wird deutlich was die Hersteller, Integratoren, Errichter, Betreiber und Nutzer für sich und gemeinsam umsetzen müssen. Sichere Entwicklung, Security-Funktionen und sicherer Betrieb müssen ineinander greifen. Ein Beispiel: Ein Security-Update nützt nichts, wenn das betroffene Produkt nicht bereits update-fähig konzipiert ist und/oder der Nutzer das Update nicht (zeitnah) installiert.

Der Input ist auch für die Politik entscheidend. Die Bundesregierung plant ein freiwilliges Sicherheitskennzeichen für vernetzte Konsumgüter. In der EU wird zu Beginn 2019 ein europäisches Rahmenwerk für Security-Zertifizierungen etabliert. Absehbar ist, dass Cybersicherheit auf Produktebene regulatorisch adressiert wird. Umso wichtiger ist es, dass die Industrie hierzu ein umfassendes und ambitioniertes Konzept einbringt. Das ZVEI-Whitepaper wird dies bis Ende 2018 tun.


Ihre Ansprechpartner:
Sanaz Khedri und Lukas Linke

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ZVEI lädt Start-ups ein: Wer pitcht die beste Applikation rund um smarte Gebäude?

Innovative Projekte und kreative Ideen rund um Services im smarten, vernetzten Gebäude sind gefragt: Welches neue Geschäftsmodell verspricht den meisten Nutzen und überzeugt die Teilnehmer des ZVEI-Kolloquiums Gebäudeautomation? Denn diese rund 300 Entscheider u.a. aus Industrie, Elektro-Handwerk, Systemintegration, Wissenschaft und Fachmedien sind die Jury beim ersten Start-up Pitch des ZVEI.

Der Fachkongress steht dieses Jahr unter dem Motto „IoT – Von intelligenten Gebäuden zu smarten Services“ und findet am 30. November 2018 in Frankfurt am Main statt. Die fünf Finalisten des Wettbewerbs präsentieren ihre Idee hier in einem 7-minütigen Pitch. Für den weiteren Austausch mit dem Fachpublikum erhalten die Finalisten außerdem einen Stand in der Ausstellungsfläche. Der Gewinner des Pitchs wird vor Ort ermittelt und erhält eine Wildcard für einen Investoren-Pitch bei der „Fluxunit – Osram Ventures“.

Die Bewerbungsphase läuft noch bis 15. Oktober 2018. Alle Informationen zum Pitch, die Teilnahmebedingungen und das Bewerbungsformular sind online unter www.zvei-akademie.de/pitch.

Ihr Ansprechpartner:
Hajo Deul

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Netze jetzt!

Netze sind die Basis der Stromversorgung und ihre Leistungsfähigkeit ist die Voraussetzung für das weitere Gelingen der Energiewende. Daher ist der „Aktionsplan Stromnetz“, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im August vorgelegt hat, ein Schritt in die richtige Richtung.

Zum einen sieht dieser vor, mit neuen Technologien und Betriebskonzepten die Bestandsnetze zu optimieren und höher auszulasten. Zum anderen soll der Netzausbau beschleunigt werden, indem nicht nur Planungs- und Genehmigungsverfahren erleichtert werden, sondern auch Bund, Länder und Netzbetreiber sich regelmäßig austauschen, wie Ausbauvorhaben konkret vorangebracht werden können. Ziel dieser Doppelstrategie ist vor allem, dass das Übertragungsnetz dem Transportbedarf für Strom gewachsen ist.

Aus ZVEI-Sicht gilt es im Hinblick auf Energie- sowie Verkehrswende, die Verteilnetze einzubeziehen und Anreize mit einer Regulierung zu setzen, welche die Chancen der Digitalisierung nutzbar macht. An dieser Stelle fehlt ein politisches Signal in dem Aktionsplan des BMWi. Eine Kombination von sinnvollem Netzausbau mit den Chancen der Digitalisierung wird zum Aufbau einer zeitgemäßen elektrischen Infrastruktur für die Elektromobilität führen. Und es eilt, wenn wir bis 2030 65 Prozent erneuerbare Energien und die Elektromobilität in die Netze integrieren wollen.

Ihr Ansprechpartner:
Marco Sauer

Zum Aktionsplan Stromnetz des BMWi
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Klimaschutz als Chance für die deutsche Industrie

Das 80-Prozent-CO2-Reduktionsziel der Bundesregierung ist technologisch und volkswirtschaftlich erreichbar. Das zeigt die Studie „Klimapfade für Deutschland“, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gemeinsam mit weiteren Verbänden Anfang dieses Jahres veröffentlicht hat. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass der Klimaschutz für die deutsche Industrie große Chancen bietet.

Die Studie, an der sich auch der ZVEI beteiligt hatte, zeigt dies anschaulich, indem sie verschiedene „Klimapfade“ zur Umsetzung der Klimaziele modelliert. Allerdings gehe dies mit einer deutlichen Verstärkung bestehender Anstrengungen einher. Aus Sicht des ZVEI ist die vordringliche Aufgabe der Politik, die Digitalisierung und den Umbau des Energiesystems zusammenzuführen. Ziel muss es sein, die Innovationsführerschaft im Bereich der Klimaschutztechnologien auszubauen. Dafür benötigen Schlüsseltechnologien ein starkes innovationsfreundliches Umfeld. Dann können auch bedeutende Impulse für Wachstum und Beschäftigung entstehen.

Der ZVEI unterstützt die ehrgeizigen europäischen und deutschen Klimaschutzziele. Mit der Beteiligung an der BDI-Studie zeigt der ZVEI auf einer belastbaren Datenbasis Wege auf, wie das Großprojekt Energiewende erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei wird deutlich, dass der Klimaschutz für Industrie und Standort Chancen bietet, die vor allem auf der Modernisierung der Infrastrukturen in allen Sektoren basieren. Die Studie belegt außerdem, dass die politischen Klimaschutzziele mit bereits bestehenden Technologien der Industrie erreichbar sind.

Ihre Ansprechpartnerin:
Anke Hüneburg

Mehr Informationen zur Klimapfade-Studie
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Metall- und Elektroindustrie: Modernisierte Berufe im neuen Ausbildungsjahr

Mit dem Start in das neue Ausbildungsjahr hat am 1. August auch eine neue Phase der Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie begonnen. Die Unternehmen bilden seitdem ihren Fachkräftenachwuchs in elf modernisierten industriellen Metall- und Elektroberufen aus. Die Sozialpartner Gesamtmetall, IG Metall, VDMA und ZVEI sowie die zuständigen Bundesministerien haben mit der Modernisierung der Berufe auf die sich dynamisch verändernden Anforderungen gerade mit Blick auf Themen wie Digitalisierung und Industrie 4.0 reagiert.

In diese Berufe wurden neue gemeinsame Inhalte aufgenommen. Dazu gehören unter anderem die Themen Datensicherheit und -analyse, informationstechnologische Auftragsabwicklung und Terminverfolgung, Recherche in Clouds und Netzen sowie der Umgang mit digitalen Lernmedien und mit Assistenz-, Diagnose- oder Visualisierungssystemen.

Darüber hinaus haben die Sozialpartner und die Berufsbildungsexperten sieben neue Zusatzqualifikationen entwickelt, die von den Betrieben bei Bedarf genutzt werden können. Dabei geht es um Bereiche wie Systemintegration, digitale Vernetzung, additive Fertigung, Prozessintegration, IT-gestützte Anlagenänderung, Programmierung und IT-Sicherheit. Für die Vermittlung dieser optionalen Zusatzqualifikationen sind jeweils acht Wochen vorgesehen. Besonders interessant: Diese Zusatzqualifikationen können auch Auszubildenden angeboten werden, die sich jetzt bereits im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr befinden.

Ihr Ansprechpartner:
Marius Rieger

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Konjunktur & Märkte
Auftragseingang
Im Juli 2018 hat die deutsche Elektroindustrie insgesamt 3,5 Prozent mehr Bestellungen eingesammelt als vor einem Jahr. Der Zuwachs war der höchste der letzten sechs Monate. Die Inlandsaufträge erhöhten sich im Juli um 1,7 Prozent, die Auslandsaufträge um 4,9 Prozent (Eurozone: +5,6%, Drittländer: +4,5%).

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Produktion und Produktionspläne
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der heimischen Elektrobranche fiel im Juli 2018 um 4,7 Prozent höher aus als im Vorjahr. Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im August per saldo wieder leicht erhöht. 28 Prozent der Firmen wollen ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern, nur sechs Prozent drosseln. Zwei Drittel planen entsprechend mit einer Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Produktionslevels.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Geschäftsklima
Nach dem Rückgang im Vormonat ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im August wieder gestiegen. Der Anstieg geht dabei mehr oder weniger allein auf höhere Geschäftserwartungen zurück. Die Beurteilung der aktuellen Lage blieb – auf hohem Niveau – gleich.

(Quelle: ifo institut)
Außenhandel
Die deutschen Elektroexporte sind im Juni 2018 um 3,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,5 Milliarden Euro gestiegen. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland zogen im selben Monat um 5,6 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro an.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Zahl des Monats
288.000.000.000
Dollar werden weltweit in Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien investiert. Das sind mehr als doppelt so viele Investitionen wie in fossile Stromerzeugung (111 Mrd. Dollar).

(Quelle: IEA-Report 2016)
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metering days 2018
23. und 24. Oktober 2018, Fulda

Die Digitalisierung der Energiewende hat begonnen: Moderne Messeinrichtungen sind bereits im Markt angekommen, intelligente Messsysteme stehen in den Startlöchern. Wie sich der Rollout moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme in Deutschland entwickelt, zeigen die metering days 2018 in Fulda.

Es wird um neue Geschäftsmodelle im digitalisierten Energiemarkt gehen, um moderne Kundeninformations- und Serviceschnittstellen sowie um die Rolle des Messsystems in unterschiedlichen Segmenten, wie Smart Home, Smart Building oder Elektromobilität. Smart Meter bieten mit ihrer Architektur als hochsichere Kommunikationsplattform neue Chancen.
Informieren Sie sich am 23. und 24. Oktober 2018 in Fulda auf den metering days, dem Branchentreff für das Smart Metering. Erhalten Sie Antworten auf Fragen zur Umsetzung und neue Impulse für Ihr Geschäftsumfeld. Vor Ort gibt es Praxiswissen aus erster Hand.

Die metering days bieten die Möglichkeit, sich mit über 600 Branchen-Kollegen auszutauschen und an zwei Tagen einen kompakten Markt-Überblick zu bekommen.

Ihr Ansprechpartner:
Marco Sauer

Zum Programm und weiteren Informationen
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Innovationstag des ZVEI-Fachverbands Licht
29. November 2018, Frankfurt am Main

Der Innovationstag des ZVEI-Fachverbands Licht steht unter dem Motto „Zukünftige Lichtplanung – Vernetztes Licht – Nachhaltigkeit“. Die Teilnehmer erfahren mehr über die Technische Roadmap des Fachverbands und wie er seine Arbeit künftig ausrichten will.

Experten sprechen zu relevanten Branchenthemen wie intelligenter Lichtraum, semantische Interoperabilität oder lichttechnische Planung mit Building Information Modeling (BIM). Der Innovationstag des Fachverbands Licht richtet sich im Wesentlichen an die technischen Mitarbeiter seiner Mitgliedsfirmen.

Ihr Ansprechpartner:
Dr. Jürgen Waldorf


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ZVEI-Kolloquium Gebäudeautomation: IoT – Von intelligenten Gebäuden zu smarten Services
30. November 2018, Frankfurt am Main

Die Methoden des (semantischen) Internets ermöglichen das Vernetzen von Geräten unterschiedlicher Hersteller und das Koppeln der Gebäudeautomation mit Webservices und Dienstleistungen. Der Trend zur Cloudifizierung – also dem Speichern, Analysieren, Bearbeiten und Verknüpfen von Daten in der Cloud – verändert zunehmend die Systemarchitektur der Gebäudeautomation. Dabei erscheint der Weg zu datengetriebenen Geschäftsmodellen im Markt der Gebäudeautomation kürzer als bisher vermutet. Denn mit der Analyse von Daten können schwierige Fragen gelöst werden. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) werden ganz neue Erkenntnisse und Funktionalitäten entstehen. Die Datenerhebung und -analyse wird zum Katalysator unter anderem für Betriebsoptimierungen und Mehrwertdienste. Dadurch wird das Internet der Dinge – IoT – ein Treiber für neue Geschäftsmodelle und neue Wertschöpfungsnetzwerke.

Beim 9. ZVEI-Kolloquium Gebäudeautomation dreht sich alles um Technik, Trends und Gebäudeautomation. Auf dem Programm stehen unter anderem Themen wie künstliche Intelligenz im Gebäude, KNX IoT, das selbstlernende Haus und die Frage nach Chancen für digitale Mehrwertdienste. Das Kolloquium richtet sich an Elektrohandwerker, Elektroplaner, Systemintegratoren, IT-Fachleute, Hersteller, Elektrogroßhandel, Wissenschaftler und Fachjournalisten.

Ihr Ansprechpartner:
Hajo Deul

Programm, Anmeldung und weitere Informationen
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