auf den Punkt.
Nr. 1 2018
Editorial
Mehr Mut!

Unsere Unternehmen, ihre Technologien und Lösungen nehmen Einfluss auf alle Bereiche – von der Industrie, dem Gesundheitssektor über das Gebäude, von der Mobilität bis zur Energiewirtschaft. Und all diese Bereiche werden verbunden, durchdrungen und verändert durch das eine Megathema Digitalisierung. Das Gute: Im gerade abgeschlossenen Koalitionsvertrag werden alle unsere Themen behandelt – das Digitalisierungskapitel gehört sogar zu den seitenstärksten. Unsere Befürchtung: Schon der vorangegangenen großen Koalition mangelte es nicht an Erkenntnis. Der Mangel lag auf Seiten der Umsetzung. Das darf sich nicht wiederholen!

Denn Themen wie Künstliche Intelligenz, eHealth, Mensch-Maschine-Kollaboration, Smart Home und vieles mehr sind nicht ferne Science-Fiction, sondern schneller als wir denken Bestandteile der Alltagskulturen. Deshalb müssen wir uns jetzt mit ihnen auseinandersetzen und die Frage diskutieren, wie wir in der künftigen digitalen Welt leben wollen. Andere Länder machen vor, wie es gehen kann.

Blicken wir nach Estland, ein Land, das im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft gezeigt hat, wie die digitale Gesellschaft nicht eine Alternative, sondern in weiten Teilen selbstverständliche Normalität ist. Transparenz wird hier als essenzieller Teil des Datenschutzes verstanden, nicht als Hindernis. Gerade solche Aspekte der Digitalisierung müssen auch bei uns endlich behandelt werden. Das Versprechen der Großkoalitionäre, rechtsverbindlichen Anspruch auf schnelles Internet bis 2025 zu gewährleisten (also nach Ende dieser Legislaturperiode!) reicht nicht aus. Vielmehr müssen wir gesellschaftspolitisch Klarheit gewinnen, was wir mit den digitalen Optionen anfangen wollen.

Datenschutz brauchen wir, das steht außer Frage. Aber für Innovation und Digitalisierung braucht es einen Kompromiss zwischen Privatem und Regulierung, wenn wir das enorme Potenzial sowohl auf wirtschaftlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene ausschöpfen wollen. Die neue Bundesregierung ist mehr gefordert, als es die 177-seitige Koalitionsvereinbarung zum Ausdruck bringt. Papier mag geduldig sein. Für die Politik darf das nicht mehr gelten. Mehr Mut täte ihr gut.

Ihr
Dr. Klaus Mittelbach
nach oben
Schlaglicht
ZVEI-Konjunkturprognose

Nach mehreren Jahren der Seitwärtsbewegung ist die deutsche Elektroindustrie 2017 wieder dynamisch gewachsen. Beim Umsatz konnte endlich der bisherige Rekord aus 2007 übertroffen werden. Beim Export gab es das vierte Allzeithoch in Folge, und der Beschäftigungsaufbau hat sich weiter fortgesetzt.

Die preisbereinigte Produktion der Branche hat sich 2017 um knapp fünf Prozent erhöht. Gleichzeitig stiegen die nominalen Erlöse (in denen auch Dienstleistungen und Software fakturiert sind) um sieben Prozent auf 191,2 Milliarden Euro. Das waren acht Milliarden Euro mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007.

Die Beschäftigung in der heimischen Elektroindustrie hat sich im vergangenen Jahr nochmals um 21.500 auf 868.000 erhöht. Dies ist der höchste Stand seit 16 Jahren! Mit 6,6 Milliarden Euro waren die Bruttoanlageinvestitionen 2017 um zehn Prozent höher als im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um sechs Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Für 2018 planen die Unternehmen erneut mit mehr Investitionen, und zwar sowohl in Ausrüstungen als auch in Bauten, vor allem aber in Software, Daten und Prozesse.

Die aggregierten deutschen Elektroausfuhren (einschließlich Handelsware) sind zwischen Januar und November 2017 um zehn Prozent gegenüber Vorjahr auf 183,3 Milliarden Euro geklettert. Im kompletten letzten Jahr kamen sie schätzungsweise nahe an die 200-Milliarden-Euro-Marke heran. Ganz im Einklang mit dem breit angelegten weltwirtschaftlichen Aufschwung stand auch das Wachstum der Branchenexporte 2017 auf einem sehr breiten Fundament. China war erneut das größte Abnehmerland – vor den USA und Frankreich. Die Branchenausfuhren ins Reich der Mitte stiegen zwischen Januar und November um 18 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,4 Milliarden Euro. Mehr Wachstum hatte es hier zuletzt vor sieben Jahren gegeben. Die Exporte in die USA erhöhten sich im gleichen Zeitraum um sieben Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Frankreich fragte mit 11,5 Milliarden Euro insgesamt acht Prozent mehr Elektroprodukte aus Deutschland nach als im Jahr davor. Selbst die heimischen Elektroausfuhren nach Großbritannien sind von Januar bis November 2017 um sechseinhalb Prozent auf 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings gab es hier in allen drei Monaten des dritten Quartals Rückgänge.

Fachkräftemangel größtes Hemmnis
Bei den Produktionshemmnissen hat es in den zurückliegenden Monaten eine deutliche Verschiebung gegeben. Inzwischen stellt nicht mehr zu wenig Nachfrage das größte Hindernis dar, sondern wieder der Fachkräftemangel. Auch auf den Beschaffungsmärkten für Material und Rohstoffe zeigen sich vermehrt Anspannungen. Finanzierungsfragen bereiten dagegen eher keine Probleme.

An neuen Bestellungen hat die deutsche Elektroindustrie im vergangenen Jahr insgesamt zehn Prozent mehr eingesammelt. Für dieses Jahr erwartet der ZVEI ein preisbereinigtes
Produktionswachstum in der Branche von drei Prozent. Zwar ist der Ausblick günstig. Wir setzen dabei aber voraus, dass sich der synchrone Aufschwung der Weltwirtschaft weiter fortsetzt und Risiken – die etwa aus geopolitischer Unsicherheit, hohen globalen Schulden (insbesondere auch in China), nicht gelösten strukturellen Problemen im Euroraum, einer Zinswende, mehr Protektionismus, dem Brexit oder dem demografischen Wandel erwachsen – beherrschbar bleiben.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Gontermann

nach oben
Regierungsbildung: Cybersicherheit gehört auf der Agenda nach vorne

Der Koalitionsvertrag steht. Ein Thema, das aus ZVEI-Sicht noch mehr Berücksichtigung finden könnte, ist der digitale Wandel. Gleiches gilt für die Cybersicherheit. Denn die Digitalisierung ist ohne Cybersicherheit nicht denkbar. Deshalb gehört dieses Thema weit nach oben auf der Agenda der neuen Regierung.

Erfolgreich werden die Bemühungen aber nur sein, wenn sie zwischen Industrie und Politik kooperativ gestaltet wird. Hersteller müssen sich um Security-by-Design kümmern und die Qualität, Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit ihrer eigenen Drittprodukte, die sie vor allem im Softwarebereich einsetzen, intensiv abfragen. Gleichzeitig sollten Politik und Wirtschaft über Standardisierung und Regulierung hinaus enger, flexibler und schneller zusammenarbeiten. Beim ZVEI-Expertentag „Vertrauenswürdigkeit“ am 19. Juni 2018 werden hierzu konzeptionelle Vorschläge erarbeitet und in die internationale Zusammenarbeit eingebracht.

Beispiele für gelungene Zusammenarbeit sind die Allianz für Cybersicherheit, aber auch die Kooperation von ZVEI und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bei verschiedenen Themen. Unter anderem erstellen wir zurzeit gemeinsam mit dem BSI ein Sicherheitslagebild für die deutsche Elektroindustrie und arbeiten zusammen an einer Empfehlung zur Stärkung von Cybersicherheit von vernetzter Medizintechnik.

Wenn eine solche Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik gelingt, ist Deutschland in der Cybersicherheit gut aufgestellt und schafft damit die Voraussetzung für einen erfolgreichen digitalen Wandel.


Ihr Ansprechpartner:
Lukas Linke

Wie funktioniert Cybersicherheit? Testen Sie ihr Wissen via hackthefactory.de!
nach oben
Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung: Industrielle Gesundheitswirtschaft fordert ein eHealth-Zielbild für Deutschland

In einem gemeinsamen Aufruf fordern der ZVEI und sieben weitere Branchenverbände der industriellen Gesundheitswirtschaft die Bundesregierung dazu auf, ein nationales eHealth-Zielbild zu entwickeln. Damit soll die schleppende Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland schnell und erfolgreich voran gebracht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen sich die Verbände dafür ein, dass die Entwicklung eines eHealth-Zielbilds nach der Regierungsbildung zeitnah angegangen wird.

Ziel der Digitalisierung des Gesundheitssystems ist es, die qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Deutschland langfristig sicherzustellen, kontinuierlich zu verbessern und dabei finanzierbar zu halten. Gleichzeitig soll Deutschland als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort ausgebaut und gestärkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen aus Sicht der Verbände alle Teile des Gesundheitssystems zusammenarbeiten.

Laut Aufruf der Verbände gäbe ein eHealth-Zielbild allen Beteiligten im Gesundheitssystem Orientierung und ermögliche es ihnen, konkrete Ziele zu definieren und zu erreichen. Erarbeitet werden müsse ein solches Zielbild ressort- und sektorübergreifend in einem politisch moderierten Prozess. Aus dem Zielbild könne dann eine nationale eHealth-Strategie abgeleitet und durch einen konkreten Aktionsplan flächendeckend umgesetzt werden. Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland könne so entscheidend gefördert werden und Deutschland wieder Anschluss an die internationale Entwicklung finden.

Mit diesem Aufruf setzt der ZVEI sein konstruktives Engagement für die Digitalisierung im Bereich Gesundheit fort. Welche Aspekte dabei berücksichtigt werden müssen, beschreibt das „ZVEI-Grünbuch Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft“.


Ihr Ansprechpartner:
Hans-Peter Bursig

Zum vollständigen Aufruf.
nach oben
Klimaschutz eröffnet Chancen für Deutschland

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor kurzem die Studie "Klimapfade für Deutschland" veröffentlicht, an der sich neben dem ZVEI zahlreiche weitere Verbände beteiligt haben. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass das 80-Prozent-CO2-Reduktionsziel der Bundesregierung technologisch und volkswirtschaftlich erreichbar ist. Insgesamt zeigt die Studie, dass der Klimaschutz für die deutsche Industrie große Chancen bietet.

80 Prozent CO2-Reduktion bis 2050 im Vergleich zu 1990, wie es sich die Bundesregierung vorgenommen hat, ist technologisch und wirtschaftlich umsetzbar. So lautet eine wesentliche Erkenntnis der BDI-Studie, die verschiedene „Klimapfade“ zur Umsetzung der Klimaziele modelliert hatte. Allerdings gehe dies mit einer deutlichen Verstärkung bestehender Anstrengungen einher. Aus Sicht des ZVEI ist die vordringliche Aufgabe der Politik, die Digitalisierung und den Umbau des Energiesystems zusammenzuführen. Ziel muss es sein, die Innovationsführerschaft im Bereich der Klimaschutztechnologien auszubauen. Dafür benötigen Schlüsseltechnologien ein starkes innovationsfreundliches Umfeld. Dann können auch bedeutende Impulse für Wachstum und Beschäftigung entstehen.

Der ZVEI unterstützt die ehrgeizigen europäischen und deutschen Klimaschutzziele. Mit der Beteiligung an der BDI-Studie zeigt der ZVEI auf einer belastbaren Datenbasis Wege auf, wie das Großprojekt Energiewende erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei wird deutlich, dass der Klimaschutz für Industrie und Standort Chancen bietet, die vor allem auf der Modernisierung der Infrastrukturen in allen Sektoren basieren. Die Studie belegt außerdem, dass die politischen Klimaschutzziele mit bereits bestehenden Technologien der Industrie erreichbar sind.


Ihre Ansprechpartnerin:
Anke Hüneburg

Mehr zur Studie "Klimapfade für Deutschland"
nach oben
Kommen 2018 entscheidende Impulse für smarte, umweltfreundliche Mobilität?

Das Dilemma ist bekannt: Der Verkehr ist ein großer Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland. Die Bundesregierung hat deshalb ambitionierte CO2-Einsparziele für den Verkehrsbereich gesteckt: Bis 2030 soll gegenüber 1990 der CO2-Ausstoß um 30 Prozent gesenkt werden. Elektromobilität kann einen Beitrag leisten. Jedoch scheut die Industrie das Risiko, in eine europäische Batteriezellen-Fertigung mehrere Milliarden Euro zu investieren. Genau die braucht man aber für leistungsfähige Energiespeicher.

Bei der EU denkt man jetzt darüber nach, eine Batteriezellen-Fertigung als „wichtiges Vorhaben von gemeinsamen europäischem Interesse (IPCEI)“ einzustufen. Das erlaubt Förderung, ohne mit der WTO in Konflikt zu geraten. Der EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic will damit nichts weniger als ein „Airbus-Projekt für den Batteriesektor“ anstoßen. Um der europäischen Elektromobilitäts-Industrie die gleiche volkswirtschaftliche Bedeutung zu geben, die bisher die Automobilindustrie mit ihren traditionellen Antrieben hat, könnten also in diesem Jahr die entscheidenden Weichen gestellt werden.

Weichen stellen muss auch die Bahn. Es gilt einerseits, den Fahrbetrieb und die Zugsteuerung weiter zu digitalisieren – und das einheitlich europaweit. Das hilft die Taktzeiten zu verringern, mit anderen Worten: Es passen mehr Züge auf die vorhandenen Gleise. Mit Sensoren und Vernetzung testet die Bahn bereits, die Züge zu automatisieren. Zugleich optimiert sie den Service – Stichwort „Predictive Mantenance“ – und macht den Unterhalt der Züge preiswerter. Auch gilt es, das Schienennetz – Stellwerke, Weichen und Signale – zu digitalisieren. Auch das erhöht die Kapazität und macht den Betrieb sicherer.

Wie groß bei der Bahn das ungehobene Potenzial ist, zeigen zwei Zahlen. In Deutschland arbeitet erst jedes sechste Stellwerk elektronisch. Und noch heute ist weniger als die Hälfte des Schienennetzes elektrifiziert.

Langfristig fordert die Industrie von der Politik ein integriertes Verkehrskonzept, in das jeder Verkehrsträger seine Stärken einbringt. 2018 gilt es also, einiges „auf die Schiene zu setzen“.


Ihr Ansprechpartner:
Christoph Stoppok

Mehr zum Thema Mobilität im ZVEI
nach oben
Auch das smarte Haus braucht ein Fundament

Das Jahr beginnt mit einem Highlight in Sachen Gebäude: am 18. März startet die Light + Building in Frankfurt. Der ZVEI ist langjähriger Partner der Messe und auch dieses Mal mit einem Stand sowie mit dem Technologieforum dabei. Digitalisierung und Vernetzung – ob von Lichtlösungen oder Gebäudeautomation, ob im Smart Home oder im Zweckbau – stehen im Mittelpunkt. Besonderes Augenmerk richtet die Light + Building in diesem Jahr auf das Thema Sicherheit. In der Sonderschau „Secure!“ und im Intersec Forum dreht sich alles um vernetzte Sicherheitstechnik.

Der ZVEI setzt sich auch jenseits der Messe für Smart-Home-Lösungen ein. Im Fokus der Arbeit steht das Thema „semantische Interoperabilität“, also die Frage, wie Geräte sich nahtlos in den Alltag der Verbraucher einfügen, miteinander kommunizieren und darüber hinaus in Zukunft auch weitergehende Services möglich machen können. Jedes Haus – auch das smarte – braucht ein Fundament, auf dem alles andere aufbaut. Daher ist unser Ziel eine Plattform, die allen Herstellern offen steht. Die Vernetzung der Geräte soll vereinfacht werden. Die Entwicklung von Services soll erleichtert werden. Nur so können auf Dauer Anwendungen und Lösungen entstehen, die dem Verbraucher einen Mehrwert bieten und die gleichzeitig den Unternehmen zukunftsfähige Geschäftsmodelle ermöglichen. Dabei ist eines klar: Ohne das Engagement der Industrie hat eine solche Plattform keine Basis.


Ihre Ansprechpartnerin:
Anke Hüneburg

Mehr zum Thema Gebäude im ZVEI
nach oben
Industrie 4.0: 5G jetzt industriefähig gestalten!

Der ZVEI ist einer der zentralen Akteure bei Industrie 4.0 in Deutschland. Damit das so bleibt, steht das Jahr 2018 unter anderem im Zeichen von 5G. Durch 5G-Technologie wird es möglich, in Fabriken komplett neue Systemansätze und Lösungen einzuführen. Dafür müssen die Industrie-Anforderungen an 5G jetzt in die Standardisierung eingebracht werden. Daran arbeitet die Anfang 2017 im ZVEI gegründete „Task Force 5G“, die aktuell zur „5G Alliance for Connected Industries and Automation (5G-ACIA)“ erweitert wird. Mit 5G-ACIA bringen wir die Interessen der Industrie in den Standardisierungsprozess ein, um 5G industriefähig zu gestalten. Bereits zur Hannover Messe werden wir Sie mit Neuigkeiten zu diesem Thema versorgen.

Durch das Jahr 2018 wird uns auch das Thema Modulare Produktion begleiten. In der chemischen und pharmazeutischen Industrie wachsen die Anforderungen an Flexibilität, individuellere Produkte und schnellere Produkteinführungszeiten. Konventionelle Anlagen sind diesen Herausforderungen nicht gewachsen. Immer mehr Ausrüster, aber auch die Chemie- und Pharmaunternehmen selbst, arbeiten deshalb an der Entwicklung von modularen Konzepten für Neuanlagen sowie Anlagenerweiterungen. Grundlage dafür sind robuste und gleichzeitig intelligente Komponenten wie Pumpen, Chemiereaktoren, Destillations- oder Extraktionsmodule und andere, die über moderne Mess- und Automationstechnik verknüpft und gesteuert werden (modulare Automation). Das zeigen wir Ihnen in diesem Jahr auch wieder auf der Hannover Messe an unserem Gemeinschaftsstand Modulare Produktion in Halle 11, direkt gegenüber des ZVEI-Hauptstands.

Auch an der Verbindung von Smart Grid und smarter Fabrik arbeiten wir im Verbundforschungsprojekt „DC-INDUSTRIE“ weiter. Denn Smart Grids brauchen smarte Verbraucher: Dies kann beispielsweise eine Fabrik sein, die sich mittels eines smarten Gleichstromnetzes versorgt. Eine solche Fabrik kennt ihre Energiebedarfe in den unterschiedlichsten Situationen. Sie kann entscheiden, welche Verbrauchsspitzen sie über eigene Speicher abfängt und wieviel Energie sie selbst ins Smart Grid einspeist. Wir halten Sie auf dem Laufenden!


Ihr Ansprechpartner:
Gunther Koschnick

Das Forschungsprojekt „DC-INDUSTRIE“
nach oben
Interviewreihe
Drei Fragen und ein Lieblings-Gadget mit Christian Otto Erbe

Die Digitalisierung sorgt in der Gesundheitswirtschaft für besonders große Veränderungen. Was bedeutet das für die Akteure des Gesundheitssystems?
In der Gesundheitswirtschaft ist die Veränderung durch die Digitalisierung deshalb so komplex, weil sie alle Akteure unterschiedlich betrifft: Sie verändert die Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Sie revolutioniert die medizinische Forschung, aber auch die Gesundheitsversorgung. Und sie verändert die Rolle der Patienten, die aktiv an der Behandlung teilnehmen. Eine isolierte Betrachtung der einzelnen Komponenten wird dem Ausmaß der Veränderung daher nicht gerecht. Im Gegenteil: Um den digitalen Wandel erfolgreich umzusetzen, müssen alle Facetten zusammen betrachtet sowie Prozesse und Arbeitsweisen dem Wandel angepasst werden. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten das Ausmaß der Veränderung verstehen, um durch gemeinsame Gestaltung den möglichen Nutzen für die Gesundheitsversorgung aus der Digitalisierung zu heben.

Daten sind die Grundlage des digitalen Wandels. Damit seine Chancen genutzt werden können, muss die Sicherheit und der Schutz der Daten gewährleistet werden. Wie weit sind wir hier schon gekommen bzw. was liegt noch vor uns?
Die Zahl der Cyberattacken hat auch im Gesundheitsbereich in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. IT-Sicherheit gehört zwar bereits heute zu den gesetzlichen Anforderungen an Medizinprodukte. Die Hersteller von Medizintechnik müssen aber auch auf die veränderte Bedrohung reagieren. Zusammen mit dem BSI erarbeitet der ZVEI deshalb eine Empfehlung für Cybersicherheit in der Medizintechnik. Dies kann aber nur der Anfang sein. Damit Cybersicherheit in höchstmöglichem Maß erreicht wird, müssen alle Akteure des Gesundheitssystems diskutieren, wie ein gemeinsames Vorgehen die Sicherheit des deutschen Gesundheitssystems vor Cyberangriffen erhöhen kann.

Bei der Umsetzung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung sollte im Mittelpunkt stehen, dass sich diese am Patienteninteresse orientiert. Denn das Gesundheitssystem ist in besonderem Maße auf innovationsfreundliche und praktikable Regeln für die Nutzung von Patientendaten angewiesen.

Welche Weichen muss die neue Regierung stellen, damit die deutsche Medizintechnik weiterhin international erfolgreich ist?
Damit Deutschland weiter zu den Weltmarktführern in der Medizintechnik gehören kann, muss vor allem eine pragmatische Umsetzung der EU-Verordnung über Medizinprodukte gelingen. Gerade für den Mittelstand ist dies eine zentrale Zukunftsfrage.

Daneben braucht es ein Investitionsprogramm des Bundes und der Länder in die Gesundheitsinfrastruktur. Das ist auch Voraussetzung dafür, dass wir bei der Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft – der Grundlage für eine dauerhaft bezahlbare und qualitativ hochwertige Versorgung – vorankommen. Eine weitere Komponente dafür ist ein nationales Zielbild für E-Health, das Orientierung schafft und die Nutzung von Daten klar regelt.

Auf welche Innovation möchten Sie persönlich nicht verzichten, welche hat Ihr Leben am meisten beeinflusst?
Innovativ beeinflusst hat mein Leben gegenwärtig das Smartphone. Kürzlich ging ich ohne aus dem Haus und fühlte mich nackt. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht gerne darauf verzichten würde. Nicht verzichten will ich auf mein Gitarren-Stimmgerät. Genial. Macht das Leben einfach und man trifft immer den richtigen Ton. Wichtig in der Musik, aber auch in der Kommunikation. Und beim Thema Kommunikation wären wir, natürlich, wieder beim Smartphone. Man kann ihm nicht entkommen.


Christian Otto Erbe
Mitglied des ZVEI-Vorstands und Geschäftsführer von Erbe Elektromedizin GmbH


Weitere Interviews aus dieser Reihe und alles rund um das ZVEI-Jubiläum
nach oben
ZVEI aktiv
Die ZVEI-Abteilung Innovationspolitik stellt sich vor

Die Abteilung Innovationspolitik ist der zentrale Ansprechpartner im ZVEI für alle fachverbandsübergreifenden Aktivitäten im gesamten Innovationsprozess. Innovation überführt Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte und Systeme. Dazu sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen von der Forschungspolitik bis zur technischen Gesetzgebung für das Inverkehrbringen von Produkten zu beachten. Unsere Aufgabe ist es, die Interessen der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie entlang des Innovationsprozesses gegenüber den relevanten wirtschaftlichen, politischen sowie gesellschaftlichen Institutionen und Gruppen zu vertreten. Innovation erfordert Fachkräfte. Deshalb arbeiten wir an der Gestaltung bildungspolitischer Rahmenbedingungen mit, die den Nachwuchs und die Qualität seiner Ausbildung sichern helfen sowie die Qualifikation der Beschäftigten mit den Veränderungen der Arbeitswelt Schritt halten lässt.

Wir betreuen für Sie die folgenden Themen:
• Digitalisierung, Industrie 4.0 und Zukunftstechnologien
• Europäische und nationale Forschungspolitik
• Europäische und nationale Forschungsförderung sowie Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)
• Europäische technische Richtlinien und deren nationale Umsetzung
• Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung
• Konformitätsbewertung, Prüfung und Zertifizierung sowie Akkreditierung
• Normungs- und Standardisierungspolitik, Normungsprozesse
• Bildungspolitik und Nachwuchskräftegewinnung
• Industriepolitische Themen in China und ZVEI-Arbeitsgemeinschaft EuropElectro

Publikationen
Mit dem „ZVEI Techletter“ (halbjährlich) und den „ZVEI NormungsNachrichten“ (monatlich) informieren wir die Mitgliedsunternehmen über aktuelle Entwicklungen bei der Forschungs- und Bildungspolitik, der technischen Gesetzgebung, der Normung, Prüfung und Zertifizierung auf dem Laufenden zu halten. Diese Publikationen sind für Mitglieder kostenlos. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an Karina Lotz.


Ihr Ansprechpartner:
Haimo Huhle

Das Thema Bildung & Forschung im ZVEI
nach oben
Technikerausbildung Industrie 4.0 - Neuerungen 2018

Bei den mit Industrie 4.0 verbundenen Qualifikationsanforderungen und Veränderungsprozessen kommt der Technikerausbildung eine zentrale Bedeutung zu. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind berufserfahrene und fachlich versierte Techniker/-innen ein Eckstein im betrieblichen Personalportfolio. Auch im Hinblick auf die Attraktivität der Facharbeiterausbildung ist die Möglichkeit der Fortbildung zum Techniker für junge Menschen ein wichtiges Entscheidungskriterium für die duale Berufsausbildung.

Vor diesem Hintergrund initiierte der ZVEI bei der Kultusministerkonferenz (KMK) ein Erarbeitungsverfahren zur Integration der Thematik „Industrie 4.0" in die Technikerausbildung, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen.

Für die Umsetzung werden die Industrie-4.0-Handlungsfelder
• agiles Produktionsmanagement
• Smart Production
• digitales Systemmanagement
mit den zu vermittelnden Kompetenzen beschrieben. Die Kultusministerkonferenz hat darüber am 24. November 2017 beschlossen.

Für Unternehmen und Fachkräfte ist eine auf die bestehende Technikerausbildung aufbauende Qualifizierung aufgrund der Digitalisierung und den dynamischen technischen und organisatorischen Veränderungen bedarfsgerecht. Diese Weiterqualifizierung trägt maßgeblich zur Entwicklung der I4.0-Expertenkompetenz bei - insbesondere, wenn sie von den Fachschulen in einer berufsbegleitenden Form angeboten wird.

Da die Fachschulausbildung in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer liegt, ist es jetzt geboten, diese neuen Qualifizierungsmöglichkeiten für Industrie 4.0 in den Regionen und bei den Schulträgern anzufragen und einzufordern. Dies gilt insbesondere für die im Interesse der Unternehmen und Mitarbeiter liegenden „berufsbegleitenden Option" auf Expertenebene.


Ihr Ansprechpartner:
Marius Rieger

nach oben
Konjunktur & Märkte
Auftragseingang
Die deutsche Elektroindustrie hat im Dezember 2017 5,4 Prozent mehr neue Bestellungen erhalten als im Vorjahr. Während die Inlandsaufträge stagnierten (-0,4%), erhöhten sich die Auslandsaufträge um 9,9 Prozent (Eurozone: -5,8%, Drittländer: +19,1%).

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Produktion und Produktionspläne
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie hat im Dezember 2017 um 4,6 Prozent gegenüber Vorjahr zugenommen. Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im Januar 2018 kräftig erhöht. 36 Prozent der Firmen wollen ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern, nur 2 Prozent zurückfahren. Der Rest plant mit der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Produktionsniveaus.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Geschäftsklima
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie ist mit Schwung ins neue Jahr gestartet. Im Januar 2018 verbesserten sich sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als vor allem auch die allgemeinen Geschäftserwartungen nochmals deutlich gegenüber dem Vormonat.

(Quelle: ifo Institut)
Elektro-Außenhandel
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im November 2017 um 12,4 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. Das dabei erzielte absolute Ausfuhrvolumen von 18,6 Milliarden Euro markiert den bislang höchsten monatlichen Exportwert überhaupt. Die heimischen Importe elektrotechnischer und elektronischer Produkte kamen im November 2017 auf 16,8 Milliarden Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 9,4 Prozent übertrafen.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Zahl des Monats
191.000.000.000
Mehr als 191 Milliarden Euro Umsatz verzeichnete die deutsche Elektroindustrie 2017 - ein Rekordwert.


nach oben
Pressegespräch des Fachverbands Batterien
14. Februar 2018, Berlin

Die Batterieindustrie steht vor vielen Herausforderungen: Es geht um Lösungen zur Energiespeicherung, Sektorkopplung, Elektromobilität und nicht zuletzt die Energiewende.

Auf den ersten Blick scheint es, als habe uns Asien bei Batterien den Rang abgelaufen. Aber wie steht es um den Batteriestandort und den Batteriemarkt Deutschland wirklich? Welche Rolle spielen Batterien auch außerhalb des Großprojekts Energiewende? Wie treiben Batterien aus Deutschland die Elektrifizierung der Mobilität voran?

Zu diesen sowie weiteren Fragen rund um die Konjunktur der Batteriebranche stehen Ihnen am 14. Februar 2018 im Berliner ZVEI-Büro Experten in einem Pressegespräch Rede und Antwort.

Bei Interesse an einer Teilnahme am Pressegespräch, nehmen wir Ihre Anmeldung gerne telefonisch oder per E-Mail an presse@zvei.org entgegen.


Ihre Ansprechpartnerin:
Karen Baumgarten

nach oben
FeuerTRUTZ
21. bis 22. Februar 2018, Nürnberg

Die FeuerTRUTZ bringt seit 2011 Brandschutzexperten zusammen; als erste Fachmesse mit Kongress in Deutschland vereint die FeuerTRUTZ sowohl bauliche, anlagentechnische als auch organisatorische Brandschutzlösungen. Fachplaner und Sachverständige, Architekten und Bauingenieure, Mitarbeiter von Behörden und Brandschutzdienststellen sowie Brandschutzbeauftragte können sich in Nürnberg zielgerichtet über innovative Lösungen und Produkte zur Brandverhütung und Brandeindämmung informieren und austauschen.

275 Aussteller und über 7.000 Fachmesse- und Kongressbesucher machten 2017 die Messe in Nürnberg erneut zum Branchentreff.

Parallel zur Fachmesse bietet der dreizügige Brandschutzkongress ausführliches Fach-Know-How. Neben praxisnahen und lösungsorientierten Vorträgen bietet der mit hochkarätigen Referenten besetzte Kongress die Möglichkeit für Fachgespräche mit Herstellern und Sachverständigen, Planern und Errichtern.

Es wird erneut Aussteller-Fachforen in den Messehallen geben; der ZVEI wird dort aktuelle Entwicklungen aus Normung und Recht präsentieren. Der ZVEI ist bei der FeuerTRUTZ mit einem Gemeinschaftsstand seiner Fachverbände Kabel und isolierte Drähte, Sicherheit sowie der Arge Planer und Errichter vertreten.


Ihr Ansprechpartner:
Peter Krapp

Zur Webseite der Messe
nach oben
Light + Building
18. bis 23. März 2018, Frankfurt am Main

Intelligente Produkte und Lösungen aus den Bereichen Licht und Elektroinstallation und deren Vernetzung im Gebäude stehen im Fokus der Light + Building. Der ZVEI ist als langjähriger Partner der Messe natürlich mit dabei: an unserem Stand und im ZVEI-Technologieforum (beides in Halle 8) informieren wir über alle wichtigen Branchenthemen. In Halle 3 wird Licht.de rund um das Thema Beleuchtung informieren.

Die Light + Building 2018 nimmt außerdem das Thema Sicherheitstechnik stärker ins Visier. In Halle 9.1 werden die Bereiche Haus- und Gebäudeautomation mit der elektrischen Sicherheitstechnik gebündelt. Ergänzt wird der Ausstellungsbereich durch die Sonderschau „Secure!“. Das in Kooperation mit dem ZVEI veranstaltete „Intersec Forum“ – die Konferenz für vernetzte Sicherheitstechnik – wird Teil dieser Sonderschau sein.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Jürgen Waldorf

Mehr zum ZVEI auf der Light + Building
nach oben
100 Jahre ZVEI - Die Elektroindustrie | Innovation für Menschen
nach oben
Bildquellen (von oben nach unten)
ZVEI/Frederick Böttcher / akf - Fotolia.com / drx - Fotolia.com / BVMed / Marcus Klepper - Fotolia.com / Petair - Fotolia.com / ZVEI/Colourbox.com - Fotolia.com / ZVEI / Erbe Elektromedizin / natali_mis - Fotolia.com / ehrenberg - Fotolia.com
Impressum · Abonnement · Kontakt · Drucken
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main