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Meinung
Wie smart wollen wir sein?

Es ist paradox: Wir alle sind heute mit Autos unterwegs, die im besten Sinne vernetzt und hochintelligent sind. Unsere Mobilität ist deshalb wesentlich sicherer, komfortabler und effizienter als noch vor wenigen Jahren. Ganz anders sieht es aber zu Hause aus: Die meisten unserer Immobilien sind noch genau so wenig intelligent wie vor einem halben Jahrhundert.
In den kommenden Jahren aber wird die Digitalisierung auch unsere Häuser und Wohnungen erreichen. Binnen weniger Jahre dürfte das „Internet der Dinge“ geschätzte 50 Milliarden Gegenstände intelligent vernetzen, darunter auch Elektrogeräte, Heizungssteuerungen, Alarmanlagen und all die anderen Systeme, die uns daheim tagtäglich umgeben. Das „Smart Home der Zukunft“, von dem schon viel zu lange geredet wird, steht buchstäblich vor unseren Türen. Die Zukunft ist jetzt. Und wir, die deutsche Industrie, haben allerbeste Chancen, diese Zukunft erfolgreich mit zu definieren.
Erfolg, so hat es Henry Ford einmal definiert, „besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die gerade gefragt sind.“ Die gute Nachricht lautet: Wir haben genau die Fähigkeiten, die bei der Entwicklung smarter Gebäudetechnologien gefragt sind. Das „Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz“, um nur ein Beispiel zu nennen, ist in der Forschung absolute Weltspitze. Die schlechte Nachricht heißt: Wir müssen diese Fähigkeiten jetzt auch nutzen.
Ich finde es deshalb sehr begrüßenswert, dass sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie von Experten aus Industrie, Forschung und Gesellschaft beraten lässt. Wir müssen jetzt in Forschung, Entwicklung und den Aufbau entsprechender Standards und Strukturen investieren. Das Hightech-Forum wird dafür die entsprechenden Impulse setzen. Dann kommt es darauf an, sie umzusetzen.
Denn schon in wenigen Jahren werden intelligente Gebäudetechnologien in Verbindung mit autonomen Systemen für uns so selbstverständlich sein wie es heute Navi, Einparkhilfe und Assistance-Dienstleistungen sind. Unsere Immobilien werden sich uns und unseren Bedürfnissen anpassen, unseren Alltag erleichtern und Lebenskomfort erhöhen. Und en passant werden wir eine Leitindustrie mit weltweitem Potential prägen. Wir müssen uns nur smart genug anstellen.
Johannes Hauck
Leiter Corporate Business Development bei der Hager Group
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