auf den Punkt.
Nr. 2 2017
Editorial
Smart wohnen und arbeiten braucht Vertrauen

Menschen verbringen den größten Teil ihres Lebens in Gebäuden. Wir erwarten von ihnen Behaglichkeit und Schutz, aber auch ein hohes Maß an Energieeffizienz. Die letzten Jahre waren daher geprägt durch Effizienzmaßnahmen und Vorgaben, wie beispielsweise der Energieeinsparverordnung. Heute genießt die Energieeffizienz – auch aufgrund der politisch gewollten CO2-Einsparziele – einen hohen Stellenwert in der Branche. Zum gleichbleibend wichtigen Thema Energieeffizienz kommt jetzt aber die Digitalisierung hinzu: Ihre Auswirkungen im Gebäudesektor sind deutlich spürbar, stoßen jedoch noch oft auf Skepsis.

Der ZVEI stellt das Thema „Gebäude“ als einen der fünf Leitmärkte neben „Industrie 4.0“, „Gesundheit“, „Mobilität“ und „Energie“ in den Fokus seiner Arbeit. So wurde im vergangenen Jahr eine Expertenbefragung innerhalb der ZVEI-Mitgliedsunternehmen gestartet, in der nach Trends und Auswirkungen der Digitalisierung im Gebäude gefragt wurde – mit spannenden Ergebnissen:

Im Smart Home – vernetzten Wohngebäuden – sieht der ZVEI die branchen- und technologieübergreifende Interoperabilität als zentralen Aspekt. Dienste werden sich nur dann etablieren können, wenn sie unabhängig von der Technologie beziehungsweise vom installierten Ökosystem funktionieren. Auf der Cebit (Halle 12, Stand B63) wird der ZVEI zeigen, dass Internet- und Cloud-Technologien eine ebenso unkomplizierte wie sichere Lösung für die nötige Interoperabilität darstellen.

Im Smart Building – vernetzten Zweckgebäuden – steht das komplexe Zusammenspiel zwischen Gebäude und Nutzer im Mittelpunkt. Entsprechend werden sich in Zukunft die Funktionen des smarten Zweckgebäudes stark am einzelnen Nutzer orientieren und sich seinen Bedürfnissen und Wünschen anpassen: Statt gleiche Bedingungen für alle zu schaffen, regelt es zum Beispiel individuell die Temperatur und leitet jeden Einzelnen zum gewünschten Ort im Gebäude.

Ob smarte Technologien im Gebäude jedoch tatsächlich breite Anwendung finden, hängt davon ab, ob die Stakeholder – vom Hersteller bis zum Nutzer – diesen ihr Vertrauen schenken. Es ist deshalb entscheidend, rechtzeitig in einen offenen Dialog einzutreten, der die aufkommenden Sorgen der Menschen, aber auch der Unternehmen, aufnimmt. Der ZVEI bietet dafür die richtige Plattform.


Ihre
Anke Hüneburg
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Schlaglicht
„Trumponomics“ in den USA

„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ Die Worte von Joachim Ringelnatz scheinen wie zugeschnitten auf die gegenwärtige wirtschaftspolitische Gemengelage seit der Wahl von Donald J. Trump zum 45. Präsidenten der USA. Was dessen Ankündigungen am Ende bedeuten werden, ist bislang kaum zu greifen.

Einerseits: Indem die Staatsausgaben erhöht und hier insbesondere Investitionen in Infrastruktur steigen und gleichzeitig Steuern gesenkt werden sollen, stehen die fiskalpolitischen Zeichen auf Expansion. Gleichzeitig sollen Bürokratie abgebaut und Gewinne aus dem Ausland heimgeholt werden und damit Anreize für mehr private Investitionen entstehen. Für sich genommen laufen diese Maßnahmen auf mehr Wachstum und Inflation und wieder steigende Zinsen hinaus, zumal die amerikanische Notenbank gleichzeitig stärker politisiert zu werden droht. Von einem höheren Wirtschaftswachstum in den USA sollte auch der Rest der Welt profitieren. Der Dollar dürfte stärker werden.

Andererseits: In weiten Teilen völlig unklar ist, wie die Handelspolitik, Einwanderungspolitik, Sicherheits- und Verteidigungspolitik oder die Umweltpolitik der USA künftig aussehen werden. Erste Dekrete des neuen Präsidenten stimmen wenig euphorisch. Vor allem protektionistische Maßnahmen – in welchem Gewand auch immer daherkommend – wie Währungskonflikte würden am Ende restriktive Wirkungen entfalten, und zwar für alle, die USA und den Rest der Welt. Auch die gegenwärtige Dollar-Stärke ist der US-Regierung ein Dorn im Auge. Dass diese nicht zuletzt durch die angekündigte expansive Fiskalpolitik begünstigt wird, ist dabei nur ein Widerspruch von vielen.

Solange also der endgültige Politik-Mix nicht feststeht, wird es Unsicherheit geben, die für gewöhnlich wie Mehltau auf langfristigen wirtschaftlichen Entscheidungen lastet. Deregulierung im Finanzsektor und ein weiter an Stärke gewinnender Dollar könnten zu einer Gefahr für die globale Finanzstabilität werden. Letzterer macht – zusammen mit steigenden Zinsen – Kapitalanlagen in den USA attraktiver. Investoren könnten massiv Kapital aus anderen Regionen der Welt abziehen und diese so in Finanzierungsnöte bringen. Hinzu kommt, dass zahlreiche Schwellenländer in Dollar denominierte Auslandsschulden haben. Eine Aufwertung der US-Währung führt dazu, dass diese Auslandsschulden dann in heimischer Währung immer schwerer wiegen. Schließlich laufen die geplanten Steuersenkungen auf eine regressive Umverteilung, also von unten nach oben, hinaus. Das dient nicht gerade dem Abbau sozialer Ungleichheit in den USA.

Immerhin: Trotz der vielen jetzt im Eilverfahren erlassenen Verordnungen braucht die Umsetzung der angekündigten Maßnahmen Zeit. Gleiches gilt für Personalrochaden. Entsprechend dürften sich die Effekte der Trumpschen Wirtschaftspolitik eher ab 2018/19 zeigen als schon in 2017.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Gontermann

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Schwerpunkt
Die Gebäudebranche muss ihr Denken radikal verändern

Ob bei der Gebäudetechnik oder den Haushaltsgeräten – die Schlagworte „Digitalisierung“ und „Internet of Things“ sind omnipräsent. Dahinter verbirgt sich die intelligente Vernetzung von Geräten, Systemen und Services (kurz „Dinge“). Eine große Herausforderung für die gesamte Branche, weil die einzelnen Installationen wie zum Beispiel Heizungen, Jalousien, Schließanlagen, Klimatechnik, Beleuchtung oder verschiedene Sensoren bisher meist isoliert betrachtet wurden. Innerhalb der Gebäude wurden sie gelegentlich lokal vernetzt, manchmal digitalisiert, aber selten „online“ gestellt. Gleiches gilt für Haushaltsgeräte.

Verharrt die Gebäudebranche bei dieser Vorgehensweise, bleibt die Energiewende unvollendet und eine weitere Steigerung von Wohnkomfort, Sicherheit und das Konzept von Ambient Assisted Living bleiben in weiter Ferne. Radikal anderes Denken ist gefragt! Käufer und Kunden erwarten, dass ihre Fragen sowie Wünsche oder Probleme vollständig bedient werden und das bedeutet mehr als Bereitstellung von Hardware. Stattdessen werden datenbasierte Services oder autonome Systeme immer wichtiger.

Technologien kommen zu verschiedenen Zeitpunkten ins Gebäude. Sie sollen neue Anwendungen ermöglichen oder in bestehende integriert werden können. Ziel ist es, dass die Geräte selbstverständlich miteinander interagieren, während differenzierte Zugriffsrechte die Privatsphäre sichern. Geräte müssen funktional erweiterbar sein, bei Bedarf ein Remote Management unterstützen und natürlich eine Kopplung mit Haushaltsgeräten und Consumer Electronics erlauben.

Grundlage der semantischen Interoperabilität im Smart Home sind Internet-of-Things- und Cloud-Technologien. Geräte, Systeme und Services werden abstrahiert. Die Dinge und deren Kontext werden nach einem semantischen Modell beschrieben, in einer Cloud abgebildet und dadurch interoperabel. Die Interaktionen erfolgen lokal oder auch in der Cloud.

Der ZVEI und seine Mitglieder widmen sich diesen Themen und stellen sich dem Wettbewerb um das Smart Home. Denn: Der Kunde erwartet, dass er Geräte unterschiedlicher Systeme und Hersteller in seinem Zuhause einfach miteinander vernetzen und für ihn nützliche Services aktivieren kann.

Zusammen sind wir auf dem richtigen Weg, weiter geht’s!


Dipl.-Ing. Axel R. Schüßler
Co-Founder & CEO IoT connctd GmbH

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Meinung
Wie smart wollen wir sein?

Es ist paradox: Wir alle sind heute mit Autos unterwegs, die im besten Sinne vernetzt und hochintelligent sind. Unsere Mobilität ist deshalb wesentlich sicherer, komfortabler und effizienter als noch vor wenigen Jahren. Ganz anders sieht es aber zu Hause aus: Die meisten unserer Immobilien sind noch genau so wenig intelligent wie vor einem halben Jahrhundert.

In den kommenden Jahren aber wird die Digitalisierung auch unsere Häuser und Wohnungen erreichen. Binnen weniger Jahre dürfte das „Internet der Dinge“ geschätzte 50 Milliarden Gegenstände intelligent vernetzen, darunter auch Elektrogeräte, Heizungssteuerungen, Alarmanlagen und all die anderen Systeme, die uns daheim tagtäglich umgeben. Das „Smart Home der Zukunft“, von dem schon viel zu lange geredet wird, steht buchstäblich vor unseren Türen. Die Zukunft ist jetzt. Und wir, die deutsche Industrie, haben allerbeste Chancen, diese Zukunft erfolgreich mit zu definieren.

Erfolg, so hat es Henry Ford einmal definiert, „besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die gerade gefragt sind.“ Die gute Nachricht lautet: Wir haben genau die Fähigkeiten, die bei der Entwicklung smarter Gebäudetechnologien gefragt sind. Das „Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz“, um nur ein Beispiel zu nennen, ist in der Forschung absolute Weltspitze. Die schlechte Nachricht heißt: Wir müssen diese Fähigkeiten jetzt auch nutzen.

Ich finde es deshalb sehr begrüßenswert, dass sich die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie von Experten aus Industrie, Forschung und Gesellschaft beraten lässt. Wir müssen jetzt in Forschung, Entwicklung und den Aufbau entsprechender Standards und Strukturen investieren. Das Hightech-Forum wird dafür die entsprechenden Impulse setzen. Dann kommt es darauf an, sie umzusetzen.

Denn schon in wenigen Jahren werden intelligente Gebäudetechnologien in Verbindung mit autonomen Systemen für uns so selbstverständlich sein wie es heute Navi, Einparkhilfe und Assistance-Dienstleistungen sind. Unsere Immobilien werden sich uns und unseren Bedürfnissen anpassen, unseren Alltag erleichtern und Lebenskomfort erhöhen. Und en passant werden wir eine Leitindustrie mit weltweitem Potential prägen. Wir müssen uns nur smart genug anstellen.


Johannes Hauck
Leiter Corporate Business Development bei der Hager Group

ZVEI nachgefragt mit Johannes Hauck zum Thema Energiewende im Gebäude
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ZVEI aktiv
Smart Building: Der Nutzer im Mittelpunkt

Nicht nur das Smart Home, das vernetzte Zuhause, sondern das Smart Building, also das intelligente Zweckgebäude, bietet große Chancen in den Bereichen Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Die neue ZVEI-Publikation „Smart Building: Der Nutzer im Mittelpunkt“ zeigt anschaulich, wie der Aufenthalt in Zweckgebäuden – ob Büro, Supermarkt oder Hotel – angenehmer, effizienter und sicherer gestaltet werden kann.

Vier Aspekte sind für das smarte Gebäude der Zukunft charakteristisch: Dazu gehört, dass es sich optimal an jeden einzelnen Gebäudenutzer anpasst. Beispielsweise können Arbeitsplätze maßgeschneidert temperiert oder die Lichtverhältnisse individuell zugeschnitten werden. Gleichzeitig ermittelt die integrierte Steuerung des Gebäudes die Auswirkungen einzelner Parameteränderungen auf die Gesamtheit der Nutzer und ist so im Zeitverlauf immer besser in der Lage, eine für alle Nutzer optimierte Gesamtsituation herzustellen.

Dank intelligenter Analyse aller Daten ist das Gebäude außerdem in der Lage, vorausschauend zu handeln: So ist der Fahrstuhl schon da, bevor er per Knopfdruck angefordert wurde und die Anzahl an Mittagessen in der Kantine ist auf die im Gebäude befindliche Personenzahl abgestimmt.

Das smarte Gebäude verfügt zudem über individualisierte digitale Navigationsangebote, die jeden Einzelnen an den richtigen Punkt im Gebäude leitet und ihn – wenn gewünscht – auf dem Weg mit passenden Informationen versorgt.

Schließlich bietet das Smart Building auch in punkto Sicherheit große Verbesserungen: Es gewährt nicht mehr nur passiv Schutz, sondern reagiert aktiv auf sicherheitsrelevante Veränderungen wie zum Beispiel einen erhöhten CO2-Wert, Temperaturanstiege oder eine nicht autorisierte Person im Gebäude.

Die Broschüre wird in Kürze veröffentlicht und steht dann auf der ZVEI-Website zum Download zur Verfügung.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Arnaud Hoffmann

Mehr zum Thema Smart Building
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Elektroinstallationen erfüllen moderne Anforderungen nicht

In Deutschland sind Millionen Bestandsgebäude elektrotechnisch überaltert, da ihre Installationen nicht für die heutigen Anforderungen konzipiert wurden. Es mangelt an Stromkreisen, sodass beispielsweise der Elektroherd mit reduzierter Leistung läuft oder die Sicherung auslöst, wenn mehrere Küchengeräte gleichzeitig betrieben werden. Auch die Anzahl der Steckdosen ist nicht für die Vielzahl von (Lade-)Geräten ausgelegt, die heute in einem Haushalt üblich sind. Nutzer werden so zum ausgiebigen Gebrauch von Mehrfachsteckdosen gezwungen.

Dazu kommt, dass Anwendungen wie Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk (BHKW) oder Elektromobilität sich als wichtige Bausteine der Energiewende zunehmend ausbreiten werden. Die steigende Anzahl von Angeboten für kostengünstige Energieerzeugung aus Erneuerbaren wird eine weitere Elektrifizierung von traditionell fossilen Anwendungen in den Haushalten interessant machen. Doch grade diese energieintensiven Systeme können die alten Installationen überlasten, wodurch im Extremfall die Sicherheit der Hausbewohner nicht mehr gewährleistet ist.

Die Projektgruppe Elektromodernisierung des ZVEI-Fachverbands Elektroinstallationssysteme setzt sich daher für eine gesetzliche Verankerung einer anlassbezogenen Überprüfung der Elektroinstallation ein. Geeignete Anlässe sind die Inbetriebnahme von neuen Anlagen wie Photovoltaik, Speicher, Wärmepumpe, BHKW oder Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Des Weiteren eignen sich Eigentümerwechsel oder größere Renovierungen des Gebäudes als Überprüfungsanlässe.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Arnaud Hoffmann

Zur Kurzfassung der ZVEI-Studie „Zustandserhebung elektrischer Anlagen für Gebäude"
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Revision EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie – Energieeffizienz im Gebäudesektor stärken

Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen und den 2030-Klimazielen der Europäischen Union beschlossen die europäische und internationale Staatengemeinschaft, der zunehmenden Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre aktiv entgegenzutreten. Die Europäische Kommission veröffentlichte dazu Ende 2016 ein energiepolitisches Maßnahmenpaket „Saubere Energie für alle Europäer“ mit Vorschlägen für ein neues Strommarktdesign sowie die Überarbeitung mehrerer Richtlinien und Verordnungen. Mit den Vorschlägen regt die Kommission auch Änderungen an der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2010/31/EU Energy Performance of Buildings) an.

Dem Gebäudebereich kommt zur Erreichung der Klimaschutzziele eine Schlüsselfunktion zu, denn auf diesen entfallen rund 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs. Allerdings gelten nach Expertenschätzungen bis zu 75 Prozent aller Gebäude als ineffizient. Deshalb werden dringend neue Impulse für die Renovierung des Gebäudebestandes in Europa benötigt.

Der Richtlinienvorschlag wird derzeit im ZVEI analysiert. Die Novelle der Gebäudeeffizienzrichtlinie stellt Gebäudeautomation und Digitalisierung in den Vordergrund und setzt mit einer langfristigen Renovierungsstrategie Anreize für Investitionen in mehr Energieeffizienz. Besonders hervorzuheben ist, dass die Kommission auch die Förderung von Erneuerbaren Energien im Wärme- und Kältesektor sowie den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in Gebäuden fördern möchte. Dies ist neben der Einführung eines „Smartness Readiness“-Indikators für Vernetzungs- und Digitalisierungsaspekte ein Kernanliegen des ZVEI. Derzeit wird ein Positionspapier erarbeitet, in welchem der ZVEI detailliert Stellung zu den vorgeschlagenen Veränderungen bezieht.


Ihr Ansprechpartner:
Wolfgang Rössler


Mehr zum Thema Gebäude und Energieeffizienz
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Interoperabilität im Smart Home: Der nächste große Schritt

Das Gebäude der Zukunft stellt Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen, denn das zunehmend vernetzte Leben verändert die Anforderungen an das Wohnen, vor allem hinsichtlich Komfort und Sicherheit. Zudem ergeben sich durch die Dezentralisierung der Energieerzeugung infolge der Energiewende hohe Erwartungen an die Energieeffizienz.

Vernetzte und digitalisierte Systeme bieten die Lösungen, um besser als bisher auf diese Anforderungen zu reagieren. Dabei spielen, unabhängig von der verbauten Technologie, die Services für die Nutzer eine große Rolle. Diese Services können jedoch nur angeboten werden, wenn Daten stärker als bisher geteilt werden, natürlich unter Berücksichtigung höchster Datenschutzstandards. Die semantische Interoperabilität ist dafür der Schlüssel. Das Besondere: Der Hersteller eines Produkts oder Systems hat es in der Hand, welche und wie viele Funktionen eines Gerätes er freigibt.

Wie genau das Zusammenspiel verschiedener Gewerke und Services im Smart Home künftig aussehen kann, verdeutlicht der ZVEI auf der diesjährigen Cebit. In Halle 12 an Stand B63 zeigt der ZVEI-Demonstrator „Semantische Interoperabilität“ am Beispiel mehrerer Szenarien, wie Produkte verschiedener Hersteller und Branchen über Systemgrenzen hinweg vernetzt werden können, um für den Menschen einen auf ihn zugeschnittenen Nutzen zu schaffen.


Ihre Ansprechpartnerin:
Anke Hüneburg

Mehr Informationen zum Thema Smart Home
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Bei der nächsten industriellen Revolution dabei sein

Polen hat große Ziele. Bei Industrie 4.0 will das Partnerland der kommenden Hannover Messe eine aktive Rolle einnehmen. Dies erklärte Tadeusz Koscinski, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums, einer deutschen Journalistengruppe, die das Land fünf Tage bereiste und sich dabei ein Bild über die polnische Wirtschaft machte. Den Auftakt der Reise bildete vergangene Woche ein gemeinsames Pressefrühstück von VDMA und ZVEI in Warschau. Rada Rodriguez, ZVEI-Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin bei Schneider Electric, machte dabei deutlich: „Polen will durch die Digitalisierung wirtschaftlich in die europäische Spitzengruppe aufrücken.“ Hierbei brauche es aber ausländische Unterstützung, denn trotz guter industrieller Basis stünde das Land bei Industrie 4.0 noch am Anfang.

Diese Analyse bestätigten nachfolgend die Besuche zahlreicher Unternehmen in Warschau, Tarnów und Krakau. Die Produktion ist überwiegend noch personalintensiv, Automatisierung oder gar der Einsatz von Robotern bleibt die Ausnahme. Grund dafür sind die niedrigen Löhne ebenso wie die oftmals geringe Kapitalausstattung der polnischen Unternehmen. Um die wirtschaftlichen Kräfte im eigenen Land zu entfesseln, setzt die polnische Regierung auf kleine und mittlere Unternehmen. Koscinski: „Vorbild ist der deutsche Mittelstand.“

Um den digitalen Wandel anzustoßen, hat Polen zudem zahlreiche Initiativen gestartet, darunter eine polnische Plattform Industrie 4.0. „Wir freuen uns, dass sich mit KIGEiT zudem ein polnischer Elektrotechnikverband gegründet hat, der sich in die europäische Diskussion einbringt“, so Dr. Oliver Blank, Leiter des ZVEI European Office in Brüssel, der den Journalisten ebenfalls Rede und Antwort stand. „Nur wenn wir in Europa gemeinsam an einem Strang ziehen, kann die Vollendung des digitalen Binnenmarkts in Europa gelingen.“


Ihr Ansprechpartner:
Thorsten Meier

Zur Themenseite Industrie 4.0
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Forschungsvereinigung Elektrotechnik: Neue Projekte zu IT-Sicherheit, Produktpiraterie, LED-Performance und Vernetzung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind für die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie essentiell und chancenreich, aber gleichzeitig auch anspruchsvoll und risikobehaftet. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen können aufgrund des hohen Kostenaufwands häufig allein keine Projekte vorantreiben. An dieser Stelle setzt das vorwettbewerbliche Förderprogramm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ an. Es bündelt gleichgelagerten Forschungsbedarf, reduziert den Aufwand für ein einzelnes Unternehmen und begrenzt wirtschaftliche Risiken. Damit ist es insbesondere für den innovativen Mittelstand interessant.

Die Forschungsvereinigung Elektrotechnik (FE) mit Sitz beim ZVEI ist ein etabliertes Ideenforum für Industrie und Wissenschaft, das Unternehmen und renommierte Forschungsinstitute zusammenbringt und sie bei der Organisation gemeinsamer innovativer F&E-Projekte unterstützt. Die Vorhaben der FE schlagen dabei stets eine Brücke zwischen Forschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die Förderquote für die Institute liegt bei 100 Prozent. Die im Projektausschuss beteiligten Unternehmen profitieren von einem intensiven Wissenstransfer.

Zuletzt konnte die FE Fördermittel für gleich vier neue Projekte einwerben: In ihrem Auftrag entwerfen Wissenschaftler der Hochschulen Hannover und Ostwestfalen-Lippe ein IT-Sicherheitskonzept für stark vernetzte, automatisierte Industrieanlagen; Ingenieure der Universität Freiburg entwickeln Authentifizierungsverfahren für eine sichere und automatische Unterscheidung zwischen gefälschten und originalen Elektronikprodukten. Die Technische Universität Darmstadt und das VDE Prüfinstitut Offenbach arbeiten an der Weiterentwicklung hochmoderner LEDs während ein Projekt des Fraunhofer Kompetenzzentrums IOSB in Lemgo und des Instituts IMMS in Magdeburg Assistenzsysteme zur Überwachung von vernetzten Anlagen in den Fokus stellt.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Projekte mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.


Ihr Ansprechpartner:
Jochen Schäfer

Zur Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI e.V.
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Konjunktur & Märkte
Auftragseingang
Im gesamten Jahr 2016 blieben die Auftragseingänge der deutschen Elektroindustrie 1,0 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurück. Letzterer hatte allerdings auch von Großaufträgen profitiert. Sowohl die Bestellungen aus dem Inland als auch die aus dem Ausland lagen im vergangenen Jahr 1,0 Prozent niedriger als 2015. Aus dem Euroraum gingen dabei 1,0 Prozent mehr und aus Drittländern 2,2 Prozent weniger Aufträge ein.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Produktion
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie stieg im Gesamtjahr 2016 um 1,0 Prozent. Damit entsprach der Anstieg exakt der seinerzeitigen ZVEI-Prognose von Januar 2016.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Umsatz
Im Gesamtzeitraum von Januar bis Dezember 2016 konnten die Erlöse der deutschen Elektroindustrie ganz leicht um 0,2 Prozent auf 178,6 Mrd. Euro zulegen. Der Inlandsumsatz belief sich auf 87,0 Mrd. Euro (+0,3 Prozent) und der Auslandsumsatz auf 91,6 Mrd. Euro (+0,1 Prozent). Mit Partnern aus dem Euroraum gab es einen Rückgang der Geschäfte um 2,8 Prozent auf 33,3 Mrd. Euro, mit Drittländern dagegen einen Anstieg um 1,8 Prozent auf 58,3 Mrd. Euro.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Außenhandel
Die Ausfuhren (inklusive Re-Exporten) der deutschen Elektroindustrie sind im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf einen neuen Höchststand von 182,1 Mrd. Euro gestiegen. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland legten um 3,4 Prozent auf 166,2 Mrd. Euro zu. 2016 war damit sowohl für die Exporte als auch für die Importe das dritte Rekordjahr in Folge.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Zahl des Monats
4 Mal
so viele vernetzte Geräte wie Menschen wird es 2020 auf der Erde geben.

(Quelle: International Data Corporation IDC (2014))
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Intersec Forum
16. und 17. März 2017, Frankfurt am Main

Auf der zweiten Konferenz für vernetzte Sicherheitstechnik dreht sich alles um Digitalisierung und Sicherheit im Gebäude der Zukunft. Ein Schwerpunkt ist dabei die Vernetzung unterschiedlicher Technologien und Gewerke. Vier Fachforen zu den Themen Brandmeldetechnik/Notfallbeleuchtung, Überwachungstechnologie/Zutrittskontrolle, IT- und Cybersicherheit sowie Residential Security informieren über den neuesten Stand von Technik und Gesetzgebung. Planern, Errichtern und Installateuren ist ein eigenes Branchenforum gewidmet.

Das Intersec Forum greift die Trends der Branchen auf und thematisiert sie in verschiedenen Foren. Insgesamt werden rund 40 Experten aus Industrie, Anlagenbau, Gebäude- und Sicherheitstechnik sowie aus Recht und Datenschutz in Vorträgen und Podiumsdiskussion über das breite Themenspektrum informieren.

Diese Konferenz der Messe Frankfurt findet in enger Kooperation mit dem ZVEI statt. Am ersten Veranstaltungstag, dem 16. März, nimmt Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung UND Vernetzung oder Digitalisierung VERSUS Vernetzung? Wie wir diesen Zielkonflikt meistern“ teil. Weitere Teilnehmer sind Dr.-Ing. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Dr. Ulrich Kipper von der Fraport AG. Die Moderation führt Manfred Köhler, Leiter der FAZ-Wirtschaftsredaktion Rhein-Main.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Henrik Kelz

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Countdown zur Cebit 2017
20. bis 24. März 2017, Hannover

Neue Ideen entwickeln, Meinungen austauschen und aktuelle Themen diskutieren: Dazu bietet auch dieses Jahr die Cebit wieder die geeignete Plattform. Zahlreiche Aussteller und Besucher präsentieren sich auf der weltweit größten Messe für Informationstechnik. Der ZVEI ist ebenfalls vertreten und präsentiert sich mit einem Exponat zur semantischen Interoperabilität.

Vom 20. bis zum 24. März stehen unter anderem Datensicherheit, künstliche Intelligenz, Roboter, Virtual Reality und das Internet der Dinge, Dienste und Menschen auf der Hannoveraner Messe im Fokus. Am Stand des ZVEI in Halle 12 an Stand B 63 demonstrieren Experten anhand eines Exponats, wie das Zusammenspiel verschiedener Gewerke und Services im smarten Zuhause künftig funktionieren kann. Der Schlüsselbegriff hierzu lautet „Semantische Interoperabilität“. Verschiedene Wohnszenarien machen erlebbar, wie Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz gesteigert werden können und welchen Nutzen die branchen- und technologieübergreifende Vernetzung für die Bewohner hat. Viel Spaß!


Ihre Ansprechpartnerin
Karen Baumgarten

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Hannover Messe 2017
24. bis 28. April 2017, Hannover

Mit dem Leitthema „Integrated Industry – Creating Value“ legt die Hannover Messe auch 2017 ihren Schwerpunkt auf die Vernetzung und Digitalisierung der Industrie und geht dabei einen entscheidenden Schritt weiter: Der Wert von Industrie 4.0 rückt in das Zentrum. Denn die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten der Wertschöpfung und bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Integrated Industry macht den nächsten großen Schritt.

Der ZVEI auf der Hannover Messe 2017: Vernetzt(e) Welten gestalten – Zukunft sichern

Der ZVEI zeigt auf der diesjährigen Hannover Messe wie die Elektroindustrie die digitale Zukunft mitgestaltet. Dazu gehört die Umsetzung von Industrie 4.0, der Aufbau smarter Energiesysteme und ganz allgemein die Vernetzung von Technologien über Branchen- und Marktgrenzen hinweg. Der ZVEI-Hauptstand (Halle 11, Stand E35) ist Treffpunkt für alle, die sich über den digitalen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft und weitere Top-Themen der Elektroindustrie informieren und austauschen möchten. Mit dem Exponat „Industrie4.0@school“ erklären Berufsschüler der David-Roentgen-Schule Neuwied modellhaft wie ein Industrie-4.0-Produktionsprozess funktioniert. Auch deshalb ist der ZVEI-Hauptstand Anlaufstelle der Tec2You-Guided-Tours für Schüler und Studenten. Mit dabei ist auch im Jahr 2017 die Bildungsinitiative New Automation e.V.

Weitere ZVEI-Treffpunkte sind unter anderem der ZVEI-Gemeinschaftsstand Modulare Produktion in Halle 11 und die ZVEI-Nachwuchsinitiative Tec2You in Pavillon 11D.

Außerdem ist der ZVEI bei verschiedenen Foren, der MES-Fachtagung und dem Karrierekongress WoMenPower im Convention Center vertreten.


Ihr Ansprechpartner:
Gunther Koschnick

Weitere Informationen zum ZVEI auf der Hannover Messe
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ZVEI-Jahreskongress 2017: Mensch. Maschine. Miteinander. Leben in der digitalen Welt.
17. und 18. Mai 2017, Berlin

Unter dem Titel „Mensch. Maschine. Miteinander. Leben in der digitalen Welt.“ findet am 17. und 18. Mai 2017 der ZVEI-Jahreskongress in Berlin statt. Die Bandbreite der Themen ist groß: Es geht um Mobilität und Gesundheit, aber auch um Industrie 4.0 und zukünftige Arbeitswelten. Die Klammer bildet der digitale Wandel. Er sorgt dafür, dass sich alle Bereiche des Lebens ändern. Diese Veränderung bietet große Chancen. Geschäftsmodelle können einfacher und schneller werden. Vor allem aber birgt er das Potenzial, das Leben der Menschen auf vielen Ebenen zu verbessern.

Denn die Digitalisierung ist weit mehr als eine technologische Transformation. Ihre Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft möchten wir auf der größten Branchenveranstaltung der Elektroindustrie mit hochkarätigen Rednern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren. Wir freuen uns, dass Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung und Dr. Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender von BASF und VCI-Präsident, zugesagt haben. Die Moderation liegt bei Jo Schück.

Seien Sie dabei – unser Frühbucherrabatt gilt noch bis zum 31. März 2017.


Ihr Ansprechpartner:
Thorsten Meier


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