auf den Punkt.
Nr. 5 2017
Editorial
Mobilität - automatisiert, elektrifiziert, vernetzt

Mobilität ist für uns alle ein Grundbedürfnis. Aber: Unsere Klimaschutzziele können nicht erreicht werden, wenn es nicht gelingt, auch den Verkehrssektor zunehmend auf erneuerbare Energien umzustellen. Und niemand kann sich damit abfinden, dass in Europa jährlich etwa 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen.

Technologie kann nicht alle Probleme lösen. Aber Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung sind Schlüsseltechnologien, um den Verkehr deutlich sicherer und umweltverträglicher zu machen – auf der Straße wie auf der Schiene.

Die Art, wie wir uns Fortbewegen, ist im Umbruch.

Nach dem ersten Hype rund um die Elektroautos vor gut zehn Jahren, wurde es hierzulande etwas ruhiger. Und plötzlich greifen andere das Thema auf – neue Player kommen ins Spiel und beanspruchen Führungsrollen, die zuvor in Deutschland und bei deutschen Unternehmen, vorrangig aus der traditionellen Automobil- und Zuliefererindustrie, lagen. In China boomt der Markt für E-Autos. Das Land ist unangefochtene Nummer eins bei Produktion und Absatz. Ab 2018 gilt hier eine Quote für Elektrofahrzeuge – insbesondere für deutsche Hersteller eine große Herausforderung.

Aktuell das Topthema, wenn es um Mobilität geht: automatisiertes Fahren. Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesverkehrsministerium bezeichnet es als „größte Disruption seit Einführung des motorisierten Straßenverkehrs“. Durch Digitalisierung und Vernetzung verändert sich unsere Rolle vom Fahrer hin zum Passagier. Irgendwie auch ein seltsamer Gedanke für eine Autofahrernation wie Deutschland. Jenseits der technologischen Fortschritte müssen bei dieser Transformation insbesondere auch rechtliche, ethische und datenschutzrelevante Aspekte betrachtet werden.

Ob Elektromobilität oder selbstfahrende Autos – alles wird kommen, vielleicht langsam, aber sicher. Wichtig sind ein europaweit einheitlicher Rechtsrahmen für automatisiertes, vernetztes Fahren, ob auf der Straße oder der Schiene, gemeinsame Grundsätze zum Datenschutz und ein geförderter Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Es gilt, die Rolle der deutschen Industrie als Leitanbieter zu sichern und weiter auszubauen. Das Potenzial dazu hat insbesondere die Elektrobranche, die mit ihren Innovationen die Vision vom elektrisch angetriebenen, automatisierten Fahren Realität werden lässt.

Ihr
Christoph Stoppok

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Schlaglicht
Konjunktur

Die deutsche Elektroindustrie hat sich in diesem Jahr bislang erfolgreich geschlagen. Die Produktion der Branche stieg in den ersten vier Monaten 2017 um vier Prozent gegenüber Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um fast sechs Prozent auf 59,9 Milliarden Euro. Der globale Aufschwung scheint sich fortzusetzen. So geht der IWF davon aus, dass Welthandel und Weltwirtschaftsleistung in diesem Jahr deutlich stärker wachsen werden als 2016. Auch steht der Aufschwung auf einem breiteren Fundament. Industrie- und Schwellenländer bzw. Amerika, Asien und Europa tragen allesamt zum globalen Wachstum bei.

Die gegenwärtige Stimmung in der Branche ist erstaunlich heiter. Das Geschäftsklima liegt in etwa so hoch wie zur Zeit der Wiedervereinigung. Der ZVEI hält aber an seiner bisherigen Prognose für 2017 von plus anderthalb Prozent realem Produktionswachstum bzw. einem Anstieg der nominalen Erlöse auf 182 Milliarden Euro (nach 178,5 Milliarden Euro 2016) fest. Grund für die Zurückhaltung ist eine Reihe von Risiken – vor allem: die Wirtschaftspolitik in den USA, der Brexit, die Spannungen mit der Türkei oder die fragile Lage Italiens.

Die USA sind unser zweitgrößter Exportabnehmer. Großbritannien ist Nummer vier, Italien Nummer sieben und die Türkei immerhin Nummer 15. Die kumulierten Elektroausfuhren in diese Länder beliefen sich 2016 auf 38,0 Milliarden Euro. Das ist mehr als ein Fünftel der gesamten Branchenausfuhren. Und der Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie in den vier Staaten kam zuletzt auf 12,9 Milliarden Euro, was einem Fünftel des gesamten Investitionsbestands im Ausland entspricht.

Die Trump-Administration hat expansive fiskalische Maßnahmen, wie Steuersenkungen oder Investitionen in Infrastruktur, und weniger Regulierung angekündigt, aber auch Protektionismus. In einer ZVEI-Konjunkturumfrage gaben zwar knapp zwei Drittel der Unternehmen an, dass ihre Aktivitäten aus US-Niederlassungen heraus stimuliert werden könnten. Gleichzeitig befürchten aber drei Viertel ein schwächeres Exportgeschäft mit den USA. Fast alle haben Sorge vor einem regelrechten Handelskrieg.

Großbritannien hat nach Deutschland den zweitgrößten Elektromarkt in Europa. Die Mehrzahl unserer Unternehmen ist mit eigenen Produktions- und/oder Vertriebsstätten in dem Land engagiert. Die schlussendlichen Auswirkungen des anstehenden Brexits sind noch unbekannt. Das sorgt für Unsicherheit, die bekanntlich immer schlecht fürs Geschäft ist.

Gemeinsam mit der BayernLB hat der ZVEI 2013 eine Studie über einige Schwellenländer vorgelegt. Darin wurde die Türkei als Land mit großem Potenzial identifiziert. Dieses ist freilich weiter vorhanden. Aber Fragen zum künftigen Kurs machen es nicht eben leichter, dieses Potenzial auch zu heben.

Schließlich Italien. Das Land mit dem viertgrößten Elektromarkt in der EU hat seit Jahren mit mehreren Krisen gleichzeitig zu kämpfen – einer Wirtschafts-, Banken-, Schulden- und Vertrauenskrise. Nicht wenige meinen, dass sich die Zukunft des Euroraums hier entscheiden könnte, denn Italien ist „too big to fail“, aber auch „too big to bail“.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Gontermann

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Interviewreihe
"Drei Fragen und ein Lieblings-Gadget" mit Kurt Sievers

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in den USA mehr als 15.000 Elektroautos. Ungefähr zur Zeit der Gründung des ZVEI vor 100 Jahren gab es in Berlin 13 Unternehmen, die Elektroautos bauten. Heute sind Elektroautos ein Nischenprodukt. Was war damals anders?

Elektroautos waren damals in Mode. Ihr Anteil lag Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA bei fast 40 Prozent, der Anteil der dampfgetriebenen Fahrzeuge war übrigens noch etwas höher und nur der kleinere Rest waren Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Vor gut 100 Jahren hat sich das Blatt gründlich gewendet. Den Siegeszug der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor beschleunigte ausgerechnet eine Erfindung der Elektrotechnik: Der Anlasser. Außerdem erhöhte sich die Reichweite, sodass die Elektro-Vehikel mit den schweren und langsam aufladbaren Akkumulatoren ins Hintertreffen gerieten. Aber auch die Fahrzeuge insgesamt wurden immer elektrischer – nur eben der Antrieb nicht.

So ist es bis heute, richtig?

Ja, das moderne Auto steckt voller Elektrotechnik und Elektronik. Stellen Sie sich ein Fahrzeug ohne Elektrotechnik vor: Statt Anlasser müsste man kurbeln, Scheibenwischer würden von Hand betrieben, kein ABS und ESP, keine Airbags, Kerzen würden die Straßen so gut es geht erleuchten und den Verkehr an der Kreuzung regelte ein Polizist. Mobilität wie wir sie heute erleben, wäre schlechterdings undenkbar. In einem solchen Szenario hätte Kaiser Wilhelm recht behalten, der sagte: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung."

Bei einem typischen Fahrzeug der Mittelklasse liegt heute der Anteil der Elektroindustrie an den Produktionskosten bei über 30 Prozent. Was insbesondere unsere Premiumfahrzeuge so attraktiv macht, sind elektronische Systeme vom ABS über die Motorsteuerung und Bordcomputer bis hin zur Einparkhilfe. Das alles sind Mikroelektronik- und Software-gesteuerte Funktionen. Innovationen im Fahrzeug kommen heute zu rund 90 Prozent aus der Mikroelektronik und Software.

Auf diese Entwicklung hat sich die europäische Mikroelektronik-Industrie frühzeitig ausgerichtet – mit Erfolg. Am Umsatz der europäischen Mikroelektronik-Hersteller hat die Automobilelektronik mit 33 Prozent einen wesentlich höheren Anteil, als im weltweiten Durchschnitt.

Und wo geht die Reise hin?

Elektromobilität und hoch automatisiertes, autonomes Fahren komplett vernetzter Fahrzeuge sind derzeit die vorherrschenden Gesprächsthemen. Die Hersteller überbieten sich geradezu mit der Ankündigung marktreifer Systeme.

Das Auto der Zukunft wird von einem Elektromotor angetrieben. Dafür braucht es zwar noch leistungsfähigere Batterien, aber die Ingenieure sind auch hier optimistisch. Das Auto wird mit Hochleistungselektronik ausgestattet sein: Verschiedene Sensor-Technologien wie Radar, Lidar und Kamerasysteme arbeiten zusammen. Sie beobachten die Funktionen im Auto selbst, analysieren die Umgebung. Sie produzieren mehrere Terabyte Daten, die von einem selbstlernenden zentralen Hochleistungsprozessor ausgewertet werden, mit dem Ziel, die korrekten der Umgebung angepassten Fahrentscheidungen zu treffen. Das Auto kommuniziert digital mit anderen Fahrzeugen, mit der Infrastruktur, möglicherweise auch mit dem Hersteller oder Dienstleistern.

Schritt für Schritt übernehmen die heutigen Fahrerassistenzsysteme die komplette Steuerung des Fahrzeugs – in zehn Jahren wird es soweit sein, dass der Fahrer zum Passagier geworden ist. Einige wenige Pessimisten erwarten den gleichen Wandel lediglich ein paar Jahre später.

Mit anderen Worten: Vor 100 Jahren hat das Elektroauto den Kürzeren gezogen. Jetzt wendet sich das Blatt. Wir bewegen uns auf eine völlig neue Mobilitätswelt zu, in der nicht mehr Mechanik und Maschinenbau die Hauptrolle spielen, sondern Mikroelektronik und Software. Es wird dadurch bei zunehmendem Verkehr weniger Unfälle geben und die Umwelt wird weniger belastet. Das wird keine 100 Jahre mehr dauern. Und darauf freue ich mich.

Auf welche Innovation möchten Sie persönlich nicht verzichten, hat Ihr Leben am meisten beeinflusst?

Der ‚Ein/Aus‘ Schalter an allen meinen elektronischen Helfern, der mir immer zur Verfügung steht und oft hilft, den richtigen Mix aus menschlicher und maschineller Innovationskraft zu erzielen.


Kurt Sievers
NXP Automobilvorstand
Geschäftsführer NXP Germany GmbH

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ZVEI aktiv
Mehr als nur das Elektrofahrzeug

Eine ausreichende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist die Basis für eine massenweise Nutzung von Elektrofahrzeugen – das unterstreicht nicht zuletzt die hohe Anzahl an Anträgen auf staatliche Förderung zur Einrichtung von Ladepunkten. Das immer wieder thematisierte „Henne-Ei“-Problem, ob zuerst eine erkleckliche Anzahl an Elektroautos auf dem Markt sein müsse oder man ein bundesweites Netz an Ladepunkten vorhalten solle, führt an den realen Sachzwängen vorbei: Elektromobilität ist als systemisch Technologie ohne brauchbare Infrastruktur nicht denkbar und auch nicht realisierbar. Aber: Ladepunkte alleine reichen nicht. Voraussetzung sind entsprechend leistungsfähige Stromnetze und Gebäudeinstallationen.

Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die geplanten Änderungen anlässlich der Revision der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD). Diese sehen vor, dass ab 2025 in allen neuen Zweckbauten, die über mindestens zehn Parkplätze verfügen, und entsprechenden bestehenden Zweckbauten, die einer umfangreichen Renovierung unterzogen werden, mindestens jeder zehnte Parkplatz mit einem Ladepunkt ausgerüstet sein muss. Ähnliches soll für Wohngebäude gelten: In neuen bzw. in Wohngebäuden, die umfangreichen Renovierungen unterzogen werden und jeweils über mehr als zehn Parkplätze verfügen, soll eine Vorverkabelung erfolgen. Das ermöglicht die Errichtung von Ladepunkten für Elektrofahrzeuge für jeden Parkplatz. Im aktuellen Bestand ist vor jeder Installation von Ladetechnik eine Überprüfung der bestehenden Installation hinsichtlich Leistungsfähigkeit zu empfehlen.

Gleichzeitig müssen die Stromnetze umfassend geprüft und an die zu erwartenden Mehrbelastungen angepasst werden, damit das Laden von Elektrofahrzeugen im angestrebten Massenverkehr problemlos und sicher möglich ist.

Elektromobilität ist viel also mehr als nur das Elektrofahrzeug. Diese Erkenntnis setzt sich langsam durch.


Ihr Ansprechpartner:
Hans-Martin Fischer

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Automatisiertes und vernetztes Fahren

Die Unternehmen der Elektroindustrie gestalten die Digitalisierung des Straßenverkehrs maßgeblich mit. Dies gilt vor allem für das automatisierte und vernetzte Fahren. Die Politik entwickelt hierfür entsprechende Rahmenbedingungen.

So hat die Bundesregierung mit der „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren – Leitanbieter bleiben, Leitmarkt werden, Regelbetrieb einleiten“ Leitlinien verabschiedet. Der Runde Tisch "Automatisiertes Fahren" ermöglicht den engen Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Verwaltung und erarbeitet Empfehlungen für Forschungsbereiche bei der Entwicklung des automatisierten Fahrens. Die ZVEI-Mitgliedsunternehmen bringen ihre Expertise hier aktiv ein. Anwendungsnahe, innovative Lösungen werden durch die Richtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren“ gezielt gefördert.

Die Herausforderungen liegen u.a. in der Lösung bestehender technischer Fragestellungen, wie der Absicherung und Zulassung von hoch-automatisierten Assistenzfunktionen, z. B. auf Basis selbstlernender Systeme der künstlichen Intelligenz, unter Berücksichtigung der funktionalen Sicherheit und der Cybersicherheit über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeuges. Lösungen für vernetzte Verkehrsinfrastrukturen zur Vernetzung von und Kommunikation zwischen den diversen Verkehrsteilnehmern mittels kooperativer echtzeitfähiger Systeme werden im Rahmen der digitalen Testfelder gefördert und erprobt.

Neben technischen Fragestellungen werden aber auch rechtliche und gesellschaftliche Aspekte adressiert. So veröffentlichte die von Verkehrsminister Dobrindt eingesetzte Ethikkommission 20 Thesen – die weltweit ersten ethischen Leitlinien für die Programmierung automatisierter Fahrsysteme.

Zudem trat im Juni das Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes in Kraft, das grundlegende Regelungen zum Zusammenwirken von Fahrer und Fahrzeug mit hoch- oder vollautomatisierten Fahrfunktionen schafft. Es regelt u. a. Rechte und Pflichten des Fahrzeugführers während der automatisierten Fahrphase sowie entstehende Haftungsfragen, die sowohl den Konsumenten als auch der Industrie die nötige Rechtssicherheit geben.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Stefan Gutschling

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Technologietreiber Schiene

Die deutsche Elektroindustrie treibt Digitalisierung und Vernetzung auch im Verkehrswesen voran. Ihre innovativen Produkte und Systeme tragen entscheidend zur Weiterentwicklung des Schienenverkehrs auf der einen Seite, sowie zur Modernisierung des gesamten Verkehrs auf der anderen Seite bei.

Die Digitalisierung hat auf der Schiene bereits Einzug gehalten, ein Stichwort ist hier "predictive maintenance", die automatische Überwachung von Fahrzeugen und Infrastruktur. Sie ermöglicht Wartungen, bevor eine Störung überhaupt erst entsteht. Sensor-basierte Komponenten und Systeme melden Funktionsabweichungen und lösen die notwendigen Wartungsarbeiten aus. Das reduziert nicht nur Kosten, sondern vermeidet Verzögerungen im Verkehr und damit auch den – nachvollziehbaren – Ärger beim Kunden.

Ein weiterer Aspekt ist das automatisierte, fahrerlose Fahren – beim Auto aktuell gehypt, auf der Schiene bereits erprobt und im Einsatz. Gerade im urbanen Verkehr erhöht automatisches Fahren die Flexibilität und damit auch die Anpassung des Fahrzeugeinsatzes je nach Fahrgastaufkommen beträchtlich. Auch hier gilt: Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Komfort für die Fahrgäste nehmen zu. Gleichzeitig werden die Kosten für Verkehrsbetriebe gesenkt. In Paris, Sao Paulo oder Nürnberg sind hoch automatisierte, fahrerlose U-Bahnen bereits gern genutzte Verkehrsmittel.

Sichere, energieeffiziente und komfortable Mobilität ist ein permanentes Ziel – und im Bereich des Schienenverkehrs ist es längst Realität. Der Schienenverkehr ist sozusagen der Technologietreiber im Hintergrund bei der Evolution unserer Mobilität.


Ihr Ansprechpartner:
Herbert Zimmermann

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Agile Systementwicklung - Einladung zum Erfahrungsaustausch

In vielen Industriezweigen ist ein Trend zu immer kürzeren Produktzyklen bei steigender Produktkomplexität erkennbar. Zunehmend entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist eine schnelle Adaptionsfähigkeit auf sich dynamisch ändernde Marktbedürfnisse und der richtige Zeitpunkt für neue Produkte (time-to-market).

Viele Produkte wandeln sich zu intelligenten mechatronischen Systemen, deren Entwicklung eine enge Zusammenarbeit verschiedener Domänen wie Mechanik, Elektrik, Elektronik und Informatik erfordert. Die sich damit eröffnende Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten bedingt zudem eine häufige Änderung von Anforderungen. Klassische Entwicklungsprozesse erweisen sich als zu schwerfällig für diese dynamische Umgebung.

Die Software-Industrie entwickelte als Antwort die agilen Produktentwicklungsmethoden, deren wesentliches Element das „agile Team“ ist, welches die Gesamtverantwortung für das Produkt hat. Hierbei stehen eine ganzheitliche Sicht auf das Produkt und die Veränderung der Planung sowie des Zuschnitts der Aufgaben im Fokus.

In der agilen Entwicklung von Systemen, die sich nicht nur auf Software beschränken, sind die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Domänen (z. B. Software, Hardware, Mechanik) sehr hoch. Zugleich sind die Entwicklungszyklen unterschiedlich. Die Herausforderung liegt somit in der kontextgerechten Anwendung agiler Prinzipien, der Adaption und dem Transfer agiler Methoden und Praktiken der Systementwicklung.

Der ZVEI unterstützt diesen Transfer durch seine Gremienarbeit und gibt Hilfestellung durch Dokumentationen, Erfahrungssammlungen bzw. Fallbeispiele. Dabei stehen der aktive Erfahrungsaustausch unter den beteiligten Unternehmen und der gemeinsame Weg hin zu kreativen, praktikablen Lösungen im Vordergrund.
Weitere Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.


Ihr Ansprechpartner:
Dr. Stefan Gutschling

Weitere Informationen
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Gemeinsame Erklärung zum Branchendialog Elektroindustrie

Jürgen Kerner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall, Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI, Olaf Zander, Hauptgeschäftsführer von Gesamtmetall (v. l. n. r.)


Im Rahmen des Branchendialogs Elektroindustrie unterzeichneten der ZVEI, die IG Metall, Gesamtmetall und das BMWi am 21. Juni 2017 in Berlin eine Gemeinsame Erklärung. In dieser legten sie einen Maßnahmenkatalog für die Handlungsfelder Innovation und Digitalisierung, einschließlich Energiepolitik, Außenwirtschaft und Internationalisierung sowie Beschäftigungspolitik fest.

„Den gesellschaftlichen Dialog müssen wir stärker führen. Er entscheidet darüber, ob der digitale Wandel das Vertrauen der Menschen findet“, so ZVEI-Präsident Michael Ziesemer auf der Veranstaltung, zu der Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries wichtige Unternehmensvertreter aus der Elektroindustrie sowie Sprecher aus Gewerkschaften eingeladen hatte. Ziesemer erklärte, dass neben Politik, Unternehmen und Gewerkschaften auch Wissenschaft und Gesellschaft gefordert seien. Die Digitalisierung sei keine Schicksalsfrage, sondern eine Gestaltungsaufgabe vieler. Laut Ziesemer müssen Innovationshemmnisse abgebaut werden und neue Technologien in die Anwendung gehen können.

Der ZVEI, die IG Metall, Gesamtmetall und das BMWi haben das Ziel, Deutschland dauerhaft als starken Standort der Elektroindustrie mit einer hohen Zahl von Arbeitsplätzen zu sichern.


Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Patricia Solaro

Gemeinsame Erklärung zum Branchendialog Elektroindustrie
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"Think Digital!" - ZVEI-Veranstaltungsreihe zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit atemberaubender Geschwindigkeit vollzieht sich der Wandel von der analogen hin zu einer vernetzen, digitalen Welt. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt – so scheint es jedenfalls. Doch viele Hürden und Herausforderungen sind noch zu bewältigen, wichtige Fragen sind noch zu klären. Allen voran geht es um Überzeugungsarbeit und Vertrauen, denn Skepsis gegenüber und Angst vor der Digitalisierung sind nach wie vor tief verwurzelt. Aus diesem Grund ist es für den ZVEI wichtig, den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern und die Digitalisierung verständlich und greifbar zu machen.

Das ZVEI European Office organisiert deshalb gemeinsam mit Google, Siemens und der Konrad-Adenauer-Stiftung Brüssel die Veranstaltungsreihe „Think Digital!“, die die Digitalisierung aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Start-Up Szene und Zivilgesellschaft werden die Potenziale und Möglichkeiten der digitalen Welt von heute und morgen aufgezeigt und die einhergehenden Herausforderungen diskutiert. Zu den Schwerpunktthemen zählen Smart Mobility, Smart City, Innovation und Entrepreneurship sowie Industrie 4.0, Cybersicherheit und der Umgang mit Daten. Alle Veranstaltungen finden über das Jahr 2017 verteilt in Brüssel in englischer Sprache statt.


Ihr Ansprechpartner:
Cornelius Eich

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Konjunktur & Märkte
Auftragseingang
Im April 2017 hat die deutsche Elektroindustrie 0,6 Prozent mehr Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. Die Inlandsaufträge gaben um 2,9 Prozent nach, wohingegen die Auslandsaufträge um 3,5 Prozent anzogen. Kunden aus dem Euroraum orderten 5,4 Prozent mehr als im April des Vorjahres, und die Bestellungen aus Drittländern erhöhten sich um 2,5 Prozent.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Umsatz
Die nominalen Erlöse der heimischen Elektrobranche erreichten im April 2017 einen Wert von 14,0 Milliarden Euro, womit sie 2,4 Prozent unter Vorjahr blieben. Der Inlandsumsatz ging um 6,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zurück. Der Auslandsumsatz stieg dagegen um 1,7 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro (Euroraum: +2,1% auf 2,7 Mrd. €, Drittländer: +1,5% auf 4,7 Mrd. €).

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Geschäftsklima - bis einschließlich Juni 2017
Unterm Strich hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im Juni 2017 nicht verändert. Zwar fiel die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich besser aus als im Mai, gleichzeitig gingen die allgemeinen Geschäftserwartungen aber zurück (was vor dem Hintergrund der äußerst guten Lagebewertung nicht wirklich verwunderlich ist).

(Quelle: ifo Institut)
Außenhandel
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie kamen im April 2017 auf 15,1 Milliarden Euro. Damit übertrafen sie ihr Vorjahresniveau um 4,2 Prozent. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im April mit 13,7 Milliarden Euro um 6,3 Prozent höher als vor einem Jahr.

(Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
Zahl des Monats
Plus 158,5 %
Die Elektroauto-Neuzulassungen im Mai 2017 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)
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Energy Efficiency Award 2017 - Jetzt bewerben
Bis 15. Juli 2017, Online

Der internationale Energieeffizienz-Wettbewerb der Deutschen Energie-Agentur (dena) steht in diesem Jahr unter dem Motto „Die Macher der Energiewende“. Private und öffentliche Unternehmen sind eingeladen, bis zum 15. Juli ihre Projekte und Konzepte einzureichen, die eine besondere Wirkung für die praktische Umsetzung der Energiewende entfalten. Der Energy Efficiency Award ist mit Preisgeldern von insgesamt 30.000 Euro dotiert und steht unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie.

Die Teilnahme am Energy Efficiency Award 2017 ist kostenfrei. Interessierte Unternehmen können ihre Bewerbung schnell und unkompliziert online unter www.EnergyEfficiencyAward.de einreichen.

Ausgezeichnet werden Energieeffizienzprojekte und -konzepte in den folgenden Kategorien:
  • Energiewende 2.0: anwendergetriebene Effizienz im integrierten Energiesystem
  • Energieeffizienz 4.0: smarte Lösungen für etablierte Technologien
  • Energiemanagement und –dienstleistungen: innovativ finanzieren und Kompetenzen erweitern
  • Konzept für Energieeffizienz-Maßnahmen: drei Konzepte pitchen, doch nur eines gewinnt den Publikumspreis

Die Nominierungen für die einzelnen Kategorien werden am 30. September 2017 bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet im Rahmen des dena-Kongresses am 20. November 2017 in Berlin statt.


Ihre Ansprechpartnerin:
Karen Baumgarten

Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der dena
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Der ZVEI auf der IFA 2017: Fit für die digitale Welt
1. bis 6. September 2017, Berlin

In der neu gestalteten „IFA Next“-Halle (Halle 26) zeigt der ZVEI gemeinsam mit VDE und ZVEH, welche Möglichkeiten Smart-Home-Technologien bieten. Wie das reibungslose Zusammenspiel verschiedener Gewerke und Services im Smart Home künftig aussehen kann, zeigt der Demonstrator „Semantische Interoperabilität“ am Beispiel mehrerer Szenarien. Im E-Haus erleben die Besucher vernetzte Technik zum Anfassen. Wer sich lieber in virtuellen Welten bewegt, kann mit einer VR-Brille durch ein smartes Gebäude laufen. Die politische Dimension des Themas verdeutlicht die Präsenz der „Wirtschaftsinitiative Smart Living“, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt wird und zu deren Gründungsmitgliedern der ZVEI gehört. Sie wird auf der Gemeinschaftsfläche mit einem Gastauftritt vertreten sein.

Weitere Schwerpunktthemen des IFA-Auftritts sind Nachwuchs und Bildungsangebote in der Elektroindustrie. Bei verschiedenen Mitmach-Angeboten für jede Altersgruppe entdecken die Besucher die vielen Facetten der Elektrotechnik: beim Löten, mit den elektronischen Bausätzen „Little Bits" oder am „Heißen Draht“ können sich die Ingenieure von morgen ausprobieren. Was Industrie 4.0 in der Praxis bedeutet, zeigt die Bonbon-Abfüllanlage des Nachwuchsförderungsvereins New Automation e.V.: Der Fertigungsprozess wird per Smartphone-App gestartet, die Dosen mit den Süßigkeiten sind mit individualisierten QR-Codes bedruckt.

„Feierabend" am ersten IFA Media Day mit Staatssekretär Machnig
Am Abend des ersten IFA Media Day wird der traditionelle „Feierabend“ der Verbände stattfinden – in diesem Jahr mit einem Grußwort von Staatssekretär Matthias Machnig. Anschließend können Vertreter von Mitgliedsunternehmen mit Journalisten und den Unterstützern der „Wirtschaftsinitiative Smart Living“ den Tag in entspannter Atmosphäre mit interessanten Gesprächen ausklingen lassen.


Ihre Ansprechpartnerin:
Carine Chardon

Zur Website der IFA 2017
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SZ-Kongress „Digital Health – Gesundheit neu denken“
26. und 27. September 2017, München

In Praxisberichten, Podiumsdiskussionen und Vorträgen beleuchtet der Kongress der Süddeutschen Zeitung bereits zum zweiten Mal die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens. Branchenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik sowie Sprecher von Verbänden, Krankenkassen, Krankenhäusern und Start-ups werden sich über Telematikinfrastruktur, E-Akte, Telemedizin, das digitale Krankenhaus, Big Data, digitale Pflege und viele weitere Themen austauschen.

Am ersten Kongresstag wird Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik, um 9.45 Uhr an dem Panel „Was können wir von unseren Nachbarn lernen? Digitale Gesundheitsmodelle im europäischen Vergleich“ teilnehmen. Weitere Podiumsteilnehmer sind Martin Rüfenacht, Vizepräsident, IG eHealth (Schweiz), Prof. Boris Augurzky, Wissenschaftlicher Geschäftsführer, Stiftung Münch und Dr. Clemens Martin Auer, Sektion I - Gesundheitssystem, zentrale Koordination Ministerium Frauen und Gesundheit Österreich, Ministerium Frauen und Gesundheit Österreich.


Ihr Ansprechpartner:
Hans-Peter Bursig

Weitere Informationen sowie das vollständige Programm
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100 Jahre ZVEI – Die Elektroindustrie
Festzyklus 2017 und 2018

Der ZVEI wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt – das will gefeiert werden! In den kommenden zwölf Monaten wird es verschiedene Veranstaltungen rund um das Jubiläum geben. Es beginnt am 8. November 2017 mit einem historischen Symposium im Deutschen Technikmuseum in Berlin. An diesem Tag blicken wir zurück auf wichtige Aspekte unserer Vergangenheit. Hierzu haben wir den renommierten Historiker Professor Johannes Bähr gewinnen können.

Den eigentlichen 100. Geburtstag wollen wir am 5. März 2018 im „engsten Kreise“ mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begehen. Als krönenden Abschluss planen wir am 21. Juni 2018 im Palais am Funkturm in Berlin einen eintägigen Festakt mit prominenten Rednern. Der Festzyklus findet dann seinen Höhepunkt!

Die Jubiläumszeit begleiten wir mit verschiedenen Filmen, einer Sonderausgabe der Ampere, Pressearbeit und auf unseren Social-Media-Kanälen. Darin zeigen wir die vielfältigen herausragenden Ideen und Lösungen der Elektroindustrie – von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft. Besonders wollen wir die junge Zielgruppe erreichen, Begeisterung und Faszination für die Elektrotechnik wecken und die vielfältigen Chancen in den verschiedenen Bereichen der Elektroindustrie – Industrie 4.0, Energie, Gesundheit, Gebäude und Mobilität – aufzeigen.

Alle Jubiläumsaktivitäten können Sie am besten auf unserer eigens eingerichteten Microsite verfolgen. Unter 100-Jahre.zvei.org bleiben Sie auf dem Laufenden.


Ihr Ansprechpartner:
Thorsten Meier

Zur Microsite "100 Jahre ZVEI"
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